Wie bereits schon in anderen Artikeln beschrieben, wird nach einem Partner gesucht, der die eigenen und diversen Bedürfnisse (Sehnsüchte) stillt. Dabei ist die Palette eines einfachen Bedürfnisses bis hin zu umfangreichen und komplizierten Liebesbedingungen breit gefächert. Unabhängig davon, ob die Ansprüche der Bedürfnisse überhaupt angestrebt werden dürften, setzt es auch immer die Existenz von besonderer Zuneigung und „einer Liebe“ in einer Partnerbeziehung voraus. Verzweifelt stellt die Person aber fest, dass trotz vieler Bemühungen nicht das erhalten wird, wonach die Person sich sehnt. Das Liebesobjekt erwidert die Bedürfnisse nur zum Teil oder überhaupt nicht.
Liste von möglichen Bedürfnissen
Zärtlichkeit, Sex, Liebe, Wertschätzung, Anerkennung und Akzeptanz, Schulter zum Anlehnen, Beziehung, Heirat, Schutz, Vertrauen, Geborgenheit, Zuwendung, Herzlichkeit, emotionale Sicherheit, Trost, Fürsorge, Führung, Unterstützung, Verständnis, Freiheit, Bewegungsfreiheit, Selbständigkeit, Aufgabeverteilung, sexuelle Treue, Gespräche führen, an der Gefühlswelt des Partners teilnehmen, finanzielle Stabilität
Anstatt sich vorab einer Realitätsprüfung zu unterziehen, wird nach vielen Wegen und eigenen Antworten gesucht, die doch diese eine Liebe zu dieser einen Person bestätigen muss. Passende Leitsätze und Ratgeber werden diesbezüglich gelesen um das Ich weiterhin zu motivieren und damit der Liebe wegen zu kämpfen, in etwa wie:
Für einige ist es sogar ein Ansporn geworden, ein Motivator, bei Zurückweisung weiter an die Möglichkeiten des Unmöglichen zu kämpfen. Jene Personen sind sogar bereit, verzichten zu können, abwarten zu können, teilen zu können und im unterwürfigsten Teil wird sogar um eine Beziehung gebettelt.
Beziehungsgeflechte, die meist mit einem Kampf gewonnen worden sind, begleitet fast immer der bittere Beigeschmack des Verlustes. Der eine Verlust, dass die Person nicht 100-prozentig hinter dieser Beziehung steht und der andere Verlust, dass bestimmte Bedürfnisse wohl nie erfüllt werden können.
Im Nachzug stellt sich also heraus, dass die Beziehung nicht so funktioniert hat, wie eingangs erhofft wurde. Und viele Eigenschaften (Bedürfnisse), die unter die Kategorie Partnerschaft, Beziehung oder Liebe fallen, sind meist nur zum Teil erfüllt worden. Das Scheitern einer solchen Beziehung nachträglich zu kritisieren, ist am einfachsten. Doch das Einverständnis für die ungleiche Beziehungsstruktur haben beide Personen gegeben.
Ich lasse mich besseren Wissens auf die Beziehung ein,
was passiert ?
Wenn Sie sich auf den Prozess des fast „Unmöglichen“ dennoch einlassen und nach der einen Beziehung, der einen Person festhalten, so realisieren Sie auch die Unerfüllbarkeit in vielen Dingen. Erwarten kann und dürfen Sie – wenn überhaupt, nur jene Dinge, die bereits vor der Beziehung vorhanden waren. Jene Eigenschaften, die bereits vor der Beziehung gefehlt haben bzw. Ihnen unangenehm waren, jedoch bewusst von Ihnen übersehen worden sind, können auch während der Beziehung nicht eingefordert werden. Es ist zwar möglich nachträglich bestimmte Wünsche oder auch Bedingungen zu äußern, aber nur mit der Mitwirkung der anderen Beziehungsperson. Beispielsweise, wenn die Beziehungsperson die Körperpflege vernachlässigt, wäre die Bedingung für regelmäßigen Sex, das zu ändern. Die Bereitschaft an den Gedanken und Tageserlebnissen der Beziehungsperson teilzuhaben, wäre nachträglich genauso ein Wunsch, wie das Hobby zeitlich zu reduzieren.
Manche Personen verwechseln „die Liebe“ auch mit der Erfüllung eigener Bedürfnisse und dem Ausgleich der eigenen Defizite. Sie suchen dabei nach einer bestimmten Beziehungsperson und sind sogar fähig mögliche Problemfelder oder starke Unterschiede der Charaktere auszublenden, da sie auf eine andere Art und Weise entschädigt werden (Zweckmäßigkeit). Es gibt verschiedene Beziehungsgeflechte wie zum Beispiel: Eros, Ludus, Storge, Mania, Pragma, Agape.1 Je nach gewählter Beziehungsform findet die Auseinandersetzung mit sich und der anderen Person unterschiedlich statt.
