Flexible Wechselkurse WKM II - Conwide, Community Kontakt Portal

Der Kurs einer Währung bei flexiblen Wechselkursen bildet sich am Devisenmarkt ohne staatlichen Eingriff, nach Angebot und Nachfrage. Es gibt auch Staaten, die einen relativ festen Wechselkurs zwischen zwei Währungen vereinbart haben [ Parität bzw. Leitkurs ], der sich nicht am Devisenmarkt bildet und nur in einer bestimmten Bandbreite sich bewegen darf [ oberen oder unteren Interventionspunkt in Prozent ]; erst wenn die Bandbreite unter- bzw. überschritten ist, müssen die Zentralbanken intervenieren [ durch entsprechende Käufe oder Verkäufe von Devisen ]siehe WKM II im unteren Abschnitt des Artikels.

Devisennachfrage kann entstehen, wenn Güter oder Dienstleistungen importiert werden und diese in der Fremdwährung bezahlt werden muss, beispielsweise: Ein deutscher Autohersteller importiert Waren aus Amerika und muss in US-Dollar zahlen. Somit fragt er am Devisenmarkt „Dollar“ nach und bietet dafür „Euro“ an. Diese Tauschgeschäfte von zwei Währungen erfolgen zum jeweils gültigen Wechselkurs [ Austauschverhältnis ].


+ Dirty Floating und Intervention

Dirty Floating und Intervention
(Kursstabilität beeinflussen!)

Floating ist das offizielle System von flexiblen Wechselkursen = Angebot und Nachfrage steuert den Kurs. Im „Dirty Floating“ = Schmutziges Floating interveniert jedoch die Zentralbank, um ihre Wechselkursziele zu erreichen.

Intervention
An- und Verkauf von Devisen, um die Kursstabilität zu gewährleisten
[ unterer und oberer Interventionspunkt ]

Wenn der Kurs einer Währung sinkt und der unterste Interventionspunkt erreicht wird [ unterste Grenze der zugelassenen Marktschwankungen einer Währung ], muss die ausländische Bank intervenieren. Angenommen der Dollar sinkt auf seinen untersten Interventionspunkt von 1 US-Dollar zu 2 Euro, wird die Europäische Zentralbank (EZB) den Dollar nachfragen [ kaufen ] – um den Dollarkurs wieder aufzuwerten.

Grund für den Aufkauf
In Folge einer Abwertung wären die deutschen Produkte für das Ausland zu teuer → die Exportnachfrage würde sinkt. Die deutsche Wirtschaft würde durch eine Abwertung der ausländischen Währung geschwächt werden.


+ Preisnotierung, Mengennotierung

Preisnotierung (Eurokurs) und Mengennotierung (Dollarkurs)

Preisnotierung (= Eurokurs)

  • Wieviel kostet uns eine Einheit Fremdwährung?
    [ 1 US-Dollar / 0,73 Euro ]

Mengennotierung (= Dollarkurs)

  • Wieviel Fremdwährung erhält man für eine Einheit der eigenen Währung?
    [ 1 Euro / 1,37 US-Dollar ]


+ Devisen, Sorten, Kurs, Konvertierbarkeit, Arbitrage, fungible Güter, Außenwert

Devisen, Sorten, Kurs, Konvertierbarkeit, Arbitrage, fungible Güter, Außenwert

Devisen Ausländische Währung
[ Kurstafel: Geld und Brief ]
Sorten ausländisches Geld
[ Banknoten, Münzen ]
Kurs Werteverhältnis zweier Währungen
[ Preis ]
Konvertierbarkeit Währungen können untereinander ohne Beschränkung gehandelt werden
Arbitrage erkennbare Kurs- oder Zinsdifferenzen werden gewinnorientiert genutzt, dabei werden Kontrakte an der Terminbörse geschlossen
fungible Güter die nach der Art her, leicht veräußerbar bzw. vertrebar sind – somit gegenseitig austauschbar. An der Börse können nur fungible Waren und Werte gehandelt werden
Außenwert Der Außenwert ist die reale Kaufkraft im Ausland.
Der Binnenwert, der Wert im eigenen Land.


System der flexiblen Wechselkurse
FLOATING

Aufwertung der Inlandswährung
z.B.: Aufwertung der Währung Euro; um einen US-Dollar zu erhalten zahlen wir nun weniger Euro
  • Verbilligung der Importgüter für das Inland [ Einfuhren ]
    [ ausländische Währung wird günstiger eingekauft ]
  • Eine Verteuerung der Exportgüter für das Ausland [ Ausfuhren ]
    Absatz der inländischen Exportgüter sinkt
    [ Inlandswährung ist teurerer geworden ]

z.B.: Kurs US-Dollar 1,33
Eine Hose in Deutschland kostet 100 Euro. Der Amerikaner würde in Deutschland 133 USD zahlen.
[ 100 Euro • 1,33 = 133 USD ]

In Amerika würden wir für eine Hose, die 100 USD kostet – aber nur 75,18 Euro zahlen.
[ 100 USD / 1,33 = 75,18 Euro ]

Abwertung der Inlandswährung
  • Verbilligung der Exportgüter
    [ Aus Sicht des Auslandes wird die Inlandswährung billiger –
    somit Wachstum und Beschäftigung für das Inland ]
  • Eine Verteuerung der Importgüter
    [ Ausländische Währung ist teurer, somit steigen die Absatzchancen der eigenen Produkte im Inland ]

Jedoch bei nicht substituierbaren Importgüter muss nun mehr bezahlt werden – wie [ z.B. für Rohstoffe ] jene Güter also, wo nicht auf Ersatzgüter zurückgegriffen werden kann. Auch kann dadurch eine → importierte Nachfrageinflation entstehen. Die Vereinigten Staaten von Amerika wollen deshalb die Ölvorkommen in der Welt kontrollieren → Ein Ausgleich ihrer schwachen US-Dollar Währung → [ Petrodollar (Öl soll nur in US-Dollar verkauft werden – (Staaten werden dazu gezwungen! (Krieg) ) ]
Bei substituierbaren Gütern treten kurz- bis mittelfristig Ausgleichstendenzen auf – die Nachfrage nach den teuren Auslandsgüter wird sinken, später wird der Preis der Auslandsgüter sinken.

System relativ fester Wechselkurse
[ Europa und der Euro ]

Teilnahme an WKM II seit 1999;
Fixer Leitkurs wird in einer bestimmten Schwankungsbreite [ Kursschwankungen in Prozent ] festgelegt – Bei Überschreitung der prozentualen Grenzwerte müssen die Notenbanken am Devisenmarkt intervenieren.

Das WKM II steht jenen EU-Mitgliedsländer offen, die den Euro noch nicht eingeführt haben. Eigene Kursschwankungen werden gegenüber dem Euro abgegrenzt. Früher war es das [ Europäische Währungssystem (EWS) ]. Ein System von relativ festen Wechselkursen haben wir in Europa, jedoch funktioniert dieses System nur – wenn die wirtschaftliche Entwicklung in den beteiligten Ländern gleich verläuft!


Vorteile beim WKM II, aber nur unter wirtschaftlich gleichen Bedingungen!
Verlässlichere Kalkulationsbasis, Absicherungsgeschäfte gegen Wechselkursschwankungen entfallen, kaum Interventionen notwendig.
Quellenangaben +

Author: Sebastian Dalipi
Hinweis:
Dieser Artikel wurde 2010 erstmalig auf unserer anderen Webseite veröffentlicht.
Allgemeine Quellen:
Volkswirtschaftslehre, 4.Auflage 2000 ISBN 3-8085-9504-3
Außenwirtschaft 8.Auflage von Horst Siebert, Oliver Lorz ISBN 978-3-8282-0369-3
http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Veroeffentlichungen/Buch_Broschuere_Flyer/geld_und_geldpolitik.html
http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/FAQ_Listen/faq_zum_thema_geldschoepfung.html?docId=175766#175766
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Fotograf: conwide.de

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