Privatentnahmen Privateinlagen - Conwide, Community Kontakt Portal

Privatentnahmen und Privateinlagen betreffen nicht den betrieblichen Verlauf eines Unternehmens. Privatentnahmen sind zum Beispiel: Die private Bargeldentnahme aus dem Betriebsvermögen für private Zwecke oder aber auch die Nutzung von betrieblichen Leistungen ( zum Beispiel: Lebensmittel ) zur privaten Nutzung. Die Zuführung von Kapital oder Waren in das Betriebsvermögen sind Privateinlagen. Für diese Privatentnahmen und Privateinlagen wird ein extra Konto angelegt: Privatkonto. Dieses private Konto ist ein Unterkonto des Eigenkapitalkontos und wird am Abschlussstichtag über dieses Eigenkapitalkonto abgeschlossen.

Möglich sind solche Privatentnahmen oder Privateinlagen nur bei Einzelunternehmen und Personengesellschaften [ OHG, KG, GbR, stille Gesellschaft ].


+ Was sind Privatentnahmen?

  1. Barentnahme: Bargeld aus der betrieblichen Kasse für private Zwecke
  2. Warenentnahme: Entnahme von Waren für private Zwecke
  3. Erzeugnisentnahme: Entnahme von selbst hergestellten Gütern
  4. Nutzungsentnahme: Nutzung von betrieblichen Gegenständen für private Zwecke
  5. Leistungsentnahme: Nutzung von Arbeitsleistungen der Arbeitnehmer für private Anlässe, §3 UStG, §3 (1b) Satz 1 und §3 UStG, §3 (9a)


Unentgeltliche Entnahme von Gegenständen und sonstigen Leistungen

Beispiel Gastwirt

§3 UStG, §3 (1b) Satz 1 und §3 UStG, §3 (9a)

Die Entnahme von unternehmerischen Sachgütern und sonstigen Leistungen, für private Zwecke – sind Umsatzsteuerpflichtig! Ab dem Jahr 1999 wurde der Begriff „Eigenverbrauch“ durch „Entnahme von Gegenständen und sonstigen Leistungen [ v.G.u.S.L ] ersetzt!

Privatentnahmen vom Gastwirt

Beispiel

Die unentgeltliche Netto-Entnahme von Lebensmitteln aus der Küche, muss also durch einen Eigenbeleg erfasst werden. Auf diese Entnahme wird dann die Umsatzsteuer fällig! Jedoch gibt es insbesondere für diese Branchen – sogenannte Pauschbeträge, die die Aufzeichungen von Einzelentnahmen entbehrlich machen.

Diese Pauschbeträge sind Jahreswerte die, falls man sich für diese Methode entscheidet – die Umsatzsteuer pauschal anfällt. Ausnahmen zum Beispiel wegen: Krankheit oder Urlaub, werden nicht zugelassen.

Pauschbetrag 2012

Gastwirt mit Abgabe von warmen Speisen

Internet-Link dazu: Pauschbeträge für unentgeltliche Wertabgaben

  • Ermäßigter Steuersatz: 7 Prozent, §12 (2) UStG + Anlage 2
    Die meisten Grundnahrungsmittel oder der Verkauf von Speisen, wenn diese nicht direkt an „Ort und Stelle“ verzehrt werden z.B. Fast -Food Ketten, der McDrive Schalter. Diese Unternehmen zahlen dort nur die 7 Prozent Umsatzsteuer.
  • Voller Steuersatz: 19 Prozent, §12 (1) UStG
    Bei allen anderen getätigten Umsätzen.

Der Gesetzgeber ist bei der Regelung der Privatentnahmen streng, §370 AO. Inkorrekte Angaben oder gar die Verbuchung einer Privatentnahme als Betriebsausgabe, könnte leider als „Steuerhinterziehung“ bezeichnet werden. Denn Unternehmer sind umsatzsteuerpflichtig und haben dementsprechend einen Vorsteuerabzug vorgenommen, falls Sie nicht unter der sogenannten betrieblichen Kleinunternehmerregelung fallen. Bei einer Entnahme für private Zwecke werden Güter oder Dienstleistungen zum „Netto-Anschaffungs-Wert“ entnommen!

Zudem erfolgt mit der Verbuchung an das Privatkonto, die eindeutige Gewinnermittlung für das Unternehmen.


+ Privatentnahmen, Privateinlagen - einfache Buchung für das Verständnis

Privatentnahmen und Privateinlagen
Unterkonto des Eigenkapitals [ Passives Bestandskonto ]

Eine Erhöhung des Eigenkapitals im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr lässt grundsätzlich vorerst auf einen Gewinn schließen, §4 (1) EStG .

  • Das Privatkonto erfasst im Soll (-) die Entnahmen [ Passiv Konto ]
  • Das Privatkonto erfasst im Haben (+) die Einlagen [ Passiv Konto ]

Privatentnahmen / Buchung

Unternehmer entnimmt aus dem betrieblichen Bankkonto 1.000 € für private Zwecke.
Buchungssatz: Privat an Bank

Aktivkonto
Bank
Passivkonto
„Privat“
[ Unterkonto vom Eigenkapital, passives Bestandskonto ]
Soll (+) Haben (-) Soll (-) Haben (+)
Privat
[ 1.000 ]
Bank
[ 1.000 ]

Somit ist die Bilanz wieder ausgeglichen!

Privateinlagen / Buchung

Unternehmer bringt seinen privaten PKW mit 1.000 € in das Betriebsvermögen, gemäß [ DAT-Wert ] ?Deutsche Automobil Treuhand GmbH, ein Software-Programm – welches genutzt wird, um den Einkaufspreis ihres gebrauchten PKW´s zu ermitteln ..

Buchungssatz: Fuhrpark an Privat

Aktivkonto
Fuhrpark
Passivkonto
„Privat“
[ Unterkonto vom Eigenkapital, passives Bestandskonto ]
Soll (+) Haben (-) Soll (-) Haben (+)
Privat
[ 1.000 ]
Fuhrpark
[ 1.000 ]

Somit ist die Bilanz wieder ausgeglichen!


+ Beispiel Privatentnahme

Buchung Privatentnahmen und Privateinlagen

  • Das Privatkonto erfasst im Soll (-) die Entnahmen [ Passiv Konto ]
  • Das Privatkonto erfasst im Haben (+) die Einlagen [ Passiv Konto ]

Beispiel Privatentnahme

Unternehmer lässt durch den eigenen Betrieb sein Haus warten, §3 (9a) UStG.
Die Gesamtleistung in Arbeitstunden belaufen sich auf 100 € und die zur Zeit: 19% Umsatzsteuer.

Buchungssatz

Privat an Entnahme v.G.u.s.L [ 100 € ]
an Umsatzsteuer [ 19 € ]

Passivkonto
Privat
Entnahme v.G.u.s.L
[ ist ein Erfolgskonto ]
Soll (-) Haben (+) Soll (-) Haben (+)
Entnahme v.G.u.s.L
[ 119,- ]
Nr.2 G.u.V.
[ 100 € ]
Privat [ 100 ]
G.u.V. -Konto Passivkonto
Umsatzsteuer
[ VLL ggü. Finanzamt ]
Aufwendungen Erträge Soll (-) Haben (+)
Nr.2 Entnahme
[ 100 € ]
Privat [ 19 ]

Nr.2 Aschlussbuchung an die G.u.V. = Entnahme an G.u.V. [ 100 € ]


+ Abschlussbuchungen aufs Eigenkapitalkonto

Das Privatkonto erfasst im Soll (-) die Entnahmen [ Passiv Konto ]
Das Privatkonto erfasst im Haben (+) die Einlagen [ Passiv Konto ]

Buchung:
wenn Entnahme größer als Einlagen
= Eigenkapital an Privatkonto
= Soll an Haben
Buchung:
wenn Entnahme kleiner als Einlage
= Privatkonto an Eigenkapital
= Soll an Haben
Passivkonto
Privat
Passivkonto
Privat
Soll (-) Haben (+) Soll (-) Haben (+)
Privatentnahmen Privateinlagen
Nr.1 Entnahmeüberschuss
Privatentnahmen
Nr.2 Einlageüberschuss
Privateinlagen
Passivkonto
Eigenkapital
Passivkonto
Eigenkapital
Soll (-) Haben (+) Soll (-) Haben (+)
Entnahmenüberschuss aus Nr.1
Schlusskapital
Anfangskapital Schlusskapital Anfangskapital
Einlagenüberschuss aus Nr.2


Quellenangaben +

Author: Sebastian Dalipi
Hinweis:
Dieser Artikel wurde 2011 erstmalig auf unserer anderen Webseite veröffentlicht.
Allgemeine Quellen:
Kaufmännische Buchführung von A-Z von Manfred Weber, 9.Auflage 2007 ISBN-13: 978-3-448-08006-3
private Mitschriften, Ausbildung zum Wirtschaftsfachwirt und geprüften Betriebswirt IHK
Bild im Header
Fotograf: conwide.de

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