Soziale Armut vs. Lebenshaltungskosten - Conwide – Community-Kontakt-Portal

Die unten aufgeführte Lebenshaltungskosten-Rechnung soll Unternehmern, Politikern und weltfremden Menschen die größten prozentualen Kostenblöcke optisch näher bringen, die einzig von ihrem hohen Standpunkt die Dinge betrachten wollen. Wir benötigen daher keine statistische Auswertungen mit Preisindex, Warenkorb, Preis-Kaleidoskop oder ähnliches, um zu wissen, dass die Kosten für den Verbraucher jährlich steigen werden. Gleichzeitig gefährden große Unternehmen aus wirtschaftlicher Sichtweise durch Dumpinglöhne (Niedriglöhne) zudem das nötige Konsum-und-Steuer-Potenzial. Denn für das derzeitige destruktive Wirtschaftsmodell sind hohe Summen an Sparkonten ebenso negativ, wie Einkommens-Armut-Bezieher, die aktuell zu wenig zum Leben haben und für das Alter nicht ausreichend sorgen können. Bei beiden Modellen wird dem Wirtschaftskreislauf „Geld“ entzogen und es kann am Markt nicht wie gefordert konsumiert werden. Attraktive Leasing- und Finanzierungsangebote sollen diesen Misstand ausgleichen und dem Wirtschaftskreislauf wieder „Geld“ zufließen lassen, damit es nicht zum Markt-Zusammenbruch kommt. Die deutsche Politik will es einfach nicht verstehen und blickt dabei immer noch auf Amerika, das Land mit den vielen Kreditkarten. Bei massivem Konsum-Einbruch (Konjunkturtief) erwarten Unternehmen zudem, dass der Staat mit Finanzspritzen (Subventionen, Abwrackprämie ..) oder Steuervergünstigungen aushilft. Sie erkennen an diesen wenigen Schritten, wie destruktiv das Wirtschaftsmodell ist und wer in diesem Spiel-System immer als Gewinner hervorgeht.


Besonders die ausgebildeten Menschen in Deutschland wollen das destruktive System nicht verstehen, beschweren sich im Nachzug aber, wenn die Kunden im Haus ausbleiben, der Kunde das neue Auto nicht kaufen kann oder allgemein Unzufriedenheit und Unruhe im Land entsteht.

Grundfreibetrag, Freibeträge, Existenzminimum, Pfändungsfreigrenze versus Armut?

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Quelle Bild: 3

Wie im vorherigen Artikel angesprochen, beträgt die festgelegte Armut bereits unter 979,50 Euro / mtl. Nettoeinkommen. Daher gibt es steuerliche Freibeträge wie zum Beispiel den Grundfreibetrag, der keiner Einkommensteuer (Steuer auf Lohn/Gehalt) unterworfen ist. Personen, die die Steuerklärung für das abgelaufene Jahr beim Finanzamt einreichen, werden bis zur Summe X steuerfrei gestellt. Die Bundesregierung hat diesen Grundfreibetrag (Schaubild), stufenweise (Single) und nach vorgegebener Inflationsrate erhöht.2 Indirekt stimmt die Bundesregierung damit zu, dass die Armut nach ihrer Definition aktuell unter 696,19 € pro Monat beginnt beziehungsweise die Kosten des täglichen Bedarfs steigen und deswegen bis zur bestimmten Einkommensgrenze die Person steuerfrei verdienen darf. Über die Jahre wurde eine tarifliche Einkommensteuererleichterung für alle Personen ermöglicht, die aber kaum ins Gewicht fällt – im Durchschnitt 0 Euro bis 300 Euro pro Jahr Steuerersparnis. Auch gibt es aufgrund der Armutsgrenez einen monatlichen Mindestbetrag, der pfändungsfrei ist und liegt bei Single-Personen bei 1.049.99 Euro.5


Beim Grundfreibetrag sind die Kosten für Alkohol, Kraftstoffe (PKW), Zigaretten, Futter für Haustiere usw. nicht enthalten.6

Vorsicht, Durchschnittssteuersatz beachten!

Beachten Sie die Durchschnittssteuersätze bei der Berechnung ihres Jahreseinkommen. Sie können auch den Rechner auf der Webseite: https://www.bmf-steuerrechner.de/ekst/? zur Berechnung der vorläufig zu zahlenden Einkommensteuer nutzen.


+ Beispiel Rechnung Einkommensteuertarif nach 32a EStG 2

1.
2009: Grundfreibetrag = 7.665 Euro
2014: Grundfreibetrag = 8.354 Euro

2. Beispiel zu versteuerndes Einkommen = 12.000 Euro
Rechnung 2009 (von 7.665 bis 12.739 €)
= (883,74 • 0,4336 + 1.500) • 0,4336 = 816 Euro vorläufige zu zahlende Einkommensteuer
Rechnung 2014 (von 8.355 bis 13.469 €)
= (974,58 • 0,3646 + 1.400) • 0,3646 = 639 Euro vorläufige zu zahlende Einkommensteuer
Vorsicht!
Der Durchschnittssteuersatz für 2014 beträgt bei 12.000 Euro 5,33%

3. Beispiel zu versteuerndes Einkommen = 45.000 Euro
Rechnung 2009 (von 12.740 bis 52.151 €)
= (228,74 • 3,2261 + 2.397) • 3,2261 + 989 = 11.102 Euro vorläufige zu zahlende Einkommensteuer
Rechnung 2014 (von 13.470 bis 52.881 €)
= (228,74 • 3,1531 + 2.397) • 3,1531 + 971 = 10.803 Euro vorläufige zu zahlende Einkommensteuer
Vorsicht!
Der Durchschnittssteuersatz für 2014 beträgt bei 45.000 24,01%

4. Beispiel zu versteuerndes Einkommen = 58.000 Euro
Rechnung 2009 (von 52.152 bis 250.000 €)
= 0,42 • 58.000 – 7.914 = 16.446 Euro vorläufige zu zahlende Einkommensteuer
Rechnung 2014 (von 52.882 bis 250.730 €)
= 0,42 • 58.000 – 8.239 = 16.121 Euro vorläufige zu zahlende Einkommensteuer
Vorsicht!
Der Durchschnittssteuersatz für 2014 beträgt bei 58.000 Euro keine 42 Prozent, sondern 27,79%

5. Beispiel zu versteuerndes Einkommen = 250.800 Euro
Rechnung 2009 (von 250,001 €) = 0,45 • 250.800 – 15.414 = 97.446 Euro vorläufige zu zahlende Einkommensteuer
Rechnung 2014 (von 250.731 €) = 0,45 • 250.800 – 15.761 = 97.099 Euro vorläufige zu zahlende Einkommensteuer
Vorsicht!
Der Durchschnittssteuersatz für 2014 beträgt bei 250.800 Euro keine 45 Prozent, sondern 38,71%


Beispielhafte monatliche Ausgaberechnung
(1-Single-Haushalt-Lebenshaltungskosten)
Ausgehend von einem gesunden Menschen ohne notwendiger körperlicher, geistiger Therapieunterstützung

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Quelle Bild: 4

Die Lebenshaltungskosten-Rechnung kann selbstverständlich erweitert werden und in einzelnen Teilen variieren, zum Beispiel der mögliche Verzicht auf das Auto, dafür aber die Aufwendungen für öffentliche Verkehrsmittel, Autovermietung oder Carsharing. Die Kosten bleiben aber fast identisch oder sind sogar steigend, wenn man zur Berechnung der Grundlage nicht nur den Arbeitsweg, sondern auch private Unternehmungen miteinbezieht, um am soziokulturellen Leben teilnehmen zu dürfen. Die Kosten in Bezug auf Mahlzeiten variieren je nach Person, Arbeitstätigkeit und Arbeitszeit, als auch nach sportlichen Bewegungsprogrammen nach oben. Diskussionen zu führen, um wieviel Euro man beim Lebensmitteleinkauf sparen kann oder wie günstig man kochen kann sind zwar hilfreiche Hinweise, dennoch lenken diese Themen vom eigentlichen Problem ab und ändern nichts an der Tatsache, dass es soziokulturelle Armut und Einkommensarmut bereits unter 1.301 € im Monat erreicht wird und nach heutiger Systemführung die Anzahl der Personen steigen wird!

100% Nettoeinkommen mtl.
1.200,- €
40 Stunden-Woche laut Vertrag /Single
37,5% Miete
450,- €
Kaltmiete /2-Zimmer-Wohnung /Stadt
26,41% Mobilität
317,- €
198,- monatliche Unterhaltungskosten1,
119,- Tanken1
Versicherung: 48 €, Verbrauch: Ø 7,4L, Kfz-Steuer: 8 €, Wartung: 23 €
Unterhaltskosten Kleinwagen Ford Fiesta, VW Polo, Opel Corsa
Fahrleistung: 12.500 km/Jahr. Versicherung: Haftpflicht (51%), Vollkasko (47%).
Neue SF-Klassen, jüngster Fahrer über 25 Jahre. Normale Fahrweise.
Kraftstoffpreise: Super 1,55€/l, Diesel 1,39€/l, Erdgas 1,07€/kg, Autogas 0,74€/kg
15% Lebensmittel
180,- €
minimalste Grundversorgung an Lebensmittel: 6 € pro Tag (30 Tage)
10% 100,- € Körperpflege, Küche, Waschmittel, Kleidung, Schuhe, Medikamente
1,5% Versicherung
18,- €
Haftpflichtversicherung und Unfallversicherung (progressiv)
1,5% GEZ
17,98 €
TV-Zwangssteuer
Verbleibend
117,02 €
Zum Beispiel:

  • Ergänzung zur Warmiete (Strom/Wasser/Abfall)
  • gesundheitliche Vorsorge (Sportgeräte, Ernährung, Vereine)
  • alternative Medizin, Ersatz von notwendiger Leistung
    (Brille, Zähne, orthopädische Schuhe etc.)
  • hochwertige Lebensmittel
  • Wohnungseinrichtung
  • Geschenke für Familie und Freunde
  • Ausgehen (Essen, Trinken, Eintritt)
  • Bildungswesen
  • Sparen (Ansparplan)
  • Veranstaltungen, Wochenendausflügen, Urlaubsreisen
  • neues Auto
  • Nachrichtenübermittlung (Festnetz, Mobilfunk, Internetanschluss)
  • Friseur
  • Beurkundung, Personalausweis u.a. (Verwaltungsgebühr bei Ämtern)
  • Steuerberater
  • Bankkonto
  • .. .

Einige Personen vergessen auch, dass ohne die Unterstützung aus dem näheren Umfeld, wie beispielsweise Familie, Freunde und Bekannte kein selbständiges Leben möglich wäre. (Mietzuschuss der Eltern, Autoversicherung läuft über die Eltern, Urlaubs- oder Kleidungszuschuss, Essenszuschuss, Einladungen von Freunden ..). Auch andere materielle Zuwendungen werden in den Vergleichen von Gehältern ignoriert (kostenlos oder vergünstigt). Zum Beispiel: Mittagessen, Tickets für Personenverkehr, Rabatteinkäufe oder andere Tickets. Die Bedingungen, die für ein autonomes und gesundes Leben nötig wären, werden ignoriert beziehungsweise falsch behandelt.

Mehr statistische Lebenshaltungskosten-Informationen

Diese Daten sind zwar nicht genau, da die Berechnungen auf wenigen ausgewählten Haushalten basieren und in einer Hochrechnung auf alle Haushalte übertragen werden. Dennoch können diese Lebenshaltungskosten-Statistiken eine Orientierung für weltfremde Personen darstellen. Denn diese Tabellen haben nicht wir gestaltet.

  • http://de.statista.com/infografik/942/lebenshaltungskosten-in-deutschland/
  • http://de.statista.com/statistik/daten/studie/164774/umfrage/konsumausgaben-private-haushalte/
Quellenangaben +

Author: Sebastian Dalipi
Webseite:
1 www.autokostencheck.de
2 http://www.gesetze-im-internet.de/estg/__32a.html
3 S.60 http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Oeffentliche_Finanzen/Bundeshaushalt/Bundeshaushalt_2013/2013-08-13-finanzplan-2013-2017.pdf?__blob=publicationFile&v=2
4 https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/EinkommenKonsumLebensbedingungen/Wohnen/Aktuell_EU_SILC.html
5 http://www.sozialleistungen.info/schulden/pfaendungstabelle.html
6 http://www.cecu.de/existenzminimum.html
Bild im Header:
Fotograf: Venom, Titel: Wohnung gesucht?, URL: http://piqs.de/fotos/75040.html, Some rights reserved. CC-Lizenz (BY 2.0)

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