In der Artikelserie „soziale Armut vs. …“ tauchen immer wieder unsere vielen Bemerkungen auf. Wir möchten daher auf eine Bemerkung eingehen, die der Beeinflussung von Medien, Organisationen und Institutionen. Es liegt an Ihnen, darüber nachzudenken und sich tiefer mit den vielen Möglichkeiten der Suggestions-Methoden zu befassen. Damit Sie Lust haben weiter zu lesen, können wir Ihnen hier nur wenige Techniken aufzeigen. Auch empfehlen wir Ihnen diesbezüglich, wie bei allen Inhalten eigenständig weiter zu forschen.
Je mehr Ihr Wille geschwächt ist (wird), je mehr Verantwortung Sie abgeben, desto stärker werden Sie für fremde Suggestionen in allen Bereichen zugänglicher sein. Ihre Widerstandsfähigkeit wird zudem durch viele andere Faktoren weiter geschwächt werden.
Techniken aus der Werbung
Manche Personen mögen jetzt schon einwenden, dass sie sich gegen Beeinflussungen bewusst wehren. Doch keine Person ist gänzlich vor Beeinflussungen hundertprozentig geschützt. Sie werden anhand weniger Beispiele erkennen, wie leicht es ist eine Beeinflussungen zu starten. Je nach Persönlichkeit und Erfahrungswerten fällt natürlich das Ausmaß, wie leicht oder weniger leicht eine Person zu beeinflussen ist unterschiedlich aus (Suggestibilität). Zur Einleitung und zur Überleitung der Beeinflussungsmöglichkeiten in Organisationen folgen nun die drei großen Hauptformen aus der Werbeindustrie.
subliminale Werbung1 (subliminale Nachrichten, TV-Programme) |
getarnte Werbung1 (getarnte Nachrichten, TV-Programme) |
verfälschende Werbung1 (verfälschende Nachrichten, TV-Programme) |
Botschaften, die unterhalb der Wahrnehmungsgrenze liegen (zum Beispiel mit Hilfe aus der Psychologie: Mere-Exposure-Effekt i.V.m. Priming und klassische Konditionierung) |
Werbemaßnahmen, Nachrichten die nicht offensichtlich als solche gekennzeichnet sind oder auch redaktionelle gestaltete Werbeanzeigen (zum Beispiel mit Hilfe aus dem Marketing: Product Placement = Schleichwerbung) |
Werbebotschaften, Nachrichten die falsche oder irreführende Informationen enthalten, aus dem Zusammenhang gerissen (zum Beispiel mit Hilfe aus der Psychologie: Priming bzw. Framing) |
Die Gradwanderung, wann Werbung nur informiert oder auch zu Beeinflussungen wirkt ist genauso so zu stellen, wie Staatsfernsehen GEZ mit ARD, ZDF und den vielen anderen Sendern. Und obwohl wir Marketing/Werbung gelernt haben ist eines klar – vorrangig wollen alle wirtschaftlichen Organisationen (i.e.S. Institutionen) andere Ziele erreichen, als die reine Informationsvermittlung oder Förderung und Entwicklung der Menschen (Profit), auch wenn vereinzelte Akteure eventuell andere Absichten fokussieren.
Wiederholungstaktik und flüchtige Erfassung bei TV-Programmen, Zeitungen und anderen Medien
Wenn Sie abends erschöpft von der Arbeit kommen, möchten Sie nicht mehr denken. Sie möchten sich verständlicherweise einfach nur ausruhen. Und je erschöpfter Sie sind, um so besser. Durch diese eigenen Vorbereitungen haben es abendstündliche Medien es noch leichter Sie zu beeinflussen. Denn die eigene Kritikfähigkeit sowie das Denken nehmen im Zuge der körperlichen und psychischen Ermüdung ab. Ständige Wiederholungen ermöglichen die Aussendung von Nachrichtenthemen. Auch wenn Sie Nachrichten-Sender überhaupt nicht mögen, werden Sie trotzdem aus erzieherischen oder gesellschaftlichen Gründen diese sehen oder lesen – vor allem dann, wenn das TV-Gerät auch ganz nebenbei eingeschaltet ist. Denn auch die flüchtige Erfassung von Informationen hat ihren Einfluss. In Anwendung der eigenen Empfänglichkeit (Ich möchte mich ausruhen, Ich möchte nicht denken .. ) plus eventueller Sympathiepunkte zu bestimmten Themen, werden Sie mit den dargeboten Inhalten früher oder später sympathisieren (beständige Wiederholung von Informationen, Wiederholung von Begriffen, Themen oder Personen).
Auch Reportagen sind in der Meinungsbildung als gefährlich einzustufen, da immer nur Auszüge gezeigt werden können. Wenn beispielsweise ein Kamerateam mit Interviewer 3 bis 10 Stunden vor Ort waren, bedeutet das erstens nicht, dass die Informationsgewinnung vollständig war und zweitens können durch den gezeigten 10-minütigen und ausgestrahlten Zusammenschnitt Verzerrungen stattfinden. Daher sollten und müssen Sie sich immer fragen, welchen Zweck, welches Ziel die Reportage verfolgt. Falsch-Deutungen, Falsch-Darstellungen, falsch protokollierte Sachverhalte verzerren gewollt oder nicht gewollt ein falsches Bild beim Zuschauer. Wenn beispielsweise eine Person im Fernsehen dargestellt wird, dass die Sprache nicht hundertprozentig beherrscht, gleichzeitig jedoch das wichtigste Element in der Reportage ausgelassen wird – die Person ist medizinisch als lernbehindert eingestuft – dann entsteht beim Zuschauer der Eindruck, dass die Person dumm, faul oder nicht integrationswillig ist. Merken Sie sich dieses Beispiel zur Übertragung auf andere Geschehnisse. Dieses kleine Beispiel verstärkt also noch den Effekt der flüchtigen Erfassungen als auch der ständigen Wiederholungen.
Desinformation streuen (Botschaft bleibt ohne Kontrolle)
Aufschub von Veränderungen
Falls Sie sich tiefergehend mit Politik und Wirtschaft beschäftigen wollen, so suggerieren bestimmte Sender mit ihren Talkshows, dass sie am Prozess „Dabei sein“ können. Diese Diskussions-Runden enden aber immer ohne Erfolg und sind in der Rollenverteilung klar bestimmt. Meist zum Frust und Ärgernis der Zuschauer, da doch viele im Stillschweigen ahnen – dass vieles in Deutschland gewaltig schief läuft. Die „Alles-wird-gut-Strategie“ wird von vielen Personen anhand eigener Erlebnisse und des Weltgeschehens nicht mehr für voll genommen. Auch ist mittlerweile bekannt, dass bezahlte Talkmaster, auserwählte Gäste die Aufgabe haben, Ihnen die Lust durch unverständliche Themen zu nehmen (Desinformationen streuen, zerreden, zerstreuen, ablenken, Angst einleiten, Verdrehung von Tatsachen ..).
Schnell folgen daraus kleinere Wutausbrüche über das sogenannte Kultur-Fernsehprogramm sowie über das naive klatschende Publikum. Mit dem Umschalten zu anderen Programmen entziehen sich die meisten der Situation → Resignation (Entmutigung, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit) oder aber die weise Entscheidung: „Diesen Sendern-Machern nicht mehr zu folgen“ und um gleichzeitig wieder die Ruhe zu finden (Ärger vermeiden).
Zudem können Sie aus „zeitlichen Gründen“ die vielen Themen, Fakten und Zahlen überhaupt nicht überprüfen, sodass ohne wirkliche Kontrollen, trotzdem die Erfassung der jeweiligen Botschaft erstmal erhalten bleibt.
Ablenkungs- und Beruhigungstaktik
Wenn Sie wie gesagt von den Nachrichten-Sendern, Politiker-Talk-Shows auf deutsch gesagt „die Schnauze“ voll haben und aufgrund der Darbietung verärgert sind, so haben die Medien das Ablenkungs- oder Beruhigungsprogramm installiert. Denn genau so argumentieren auch viele Personen das heutige TV-Programm. Mein Lieblingsprogramm läuft ja, mein Lieblingssportler ist zu sehen, meinen Superstar möchte ich nicht verpassen. Sie denken nicht im Ansatz darüber nach, dass die so hoch-geistreichen Wett- und Spielprogramme, Selbstdarstellungsprogramme und Serienprogramme mehr der Ablenkung und der sinnlosen Beschäftigung zu tun haben. Abgelenkt und berieselt von den wirklichen Sorgen (Notwendigkeiten) im Leben, wird das geistige Niveau durch die verschiedenen Inhalte auf Null gesenkt und die Masse an Personen genießen das abendliche Gefühl sich sogar über andere Menschen lustig zu machen. Es vermittelt einem doch das Gefühl, dass man nicht ganz so dumm ist und gibt Hoffnung auf den nächsten Tag.
Minderheiten- und Mehrheitsbildung (Meinungsverzerrung)
Wer möchte schon gerne mit seiner Meinung zur Minderheit zählen? Doch sind Sie sich ganz sicher, wenn Sie eine Idee, eine Anregung haben, dass Sie in der Minderheit sind, nur weil Sie in Ihrem direkten Umfeld keinen Zuspruch erhalten? In den Talk-Shows (GEZ-Sender und andere private Sender) werden Sie immer eine Mehrheit zu einem bestimmten Thema finden (Talk-Moderator mitgezählt). Meist sind Personen mit abweichender Meinung, die für politische oder wirtschaftliche Aufregung sorgen könnten unterrepräsentiert besetzt und es bleibt am Ende der Sendung beim Zuschauer der Eindruck, dass die so angebliche Mehrheit doch im Recht ist. „Was können wir wenigen schon gegen die Übermacht tun“, denkt sich der ein oder andere Zuschauer zu Hause. Daher haben es Medien einfach, die angebliche Mehrheitsmeinung in der Öffentlichkeit zu äußern, da wenige Personen eine Ablehnung ertragen können. Diese kurze Schilderung hat zufolge, dass sich die sogenannten Minderheiten noch mehr zurückziehen. Eine Art „öffentliche Schweigespirale“ entsteht. Über viele Kanäle sind wir in Deutschland erzogen worden – nicht zu stören. Bereits im Schulunterricht haben wir gelernt, nur selten abweichende Meinungen vom aktuellen Kulturstandard (wirtschaftliche Bedingungen) zu äußern. Zugegeben, die Lehrer hätten es dann auch nicht einfach, den vorgegebenen Lehrplan einzuhalten. Dennoch soll es erwachsene Personen in Deutschland geben, die sich über andere Kulturen aufregen, warum es ihnen denn nicht möglich ist, sich gegen Ungerechtigkeiten durchzusetzen – selbst aber womöglich immer sie waren und sind, die trotz schwerwiegender Ungereimtheiten der Masse (blind) folgen. Genau solche Personen befürwortet ein Staat, eine Religion, ein Arbeitgeber (hundertprozentige Anpassung, nicht denken, nichts sagen, einfach der Masse folgen, egal wohin das Leid führt ..). Und erstaunlicherweise beschweren sich dann einige Personen, dass die Jugend, die Menschen Schwierigkeiten haben mit-zu-denken, nicht fähig sind einfachste Handlungen eigenständig auszuführen.. ? Dabei haben bestimmte Organisationen und Institutionen den Menschen das Denken doch weg-genommen.
Wie funktioniert die Minderheiten- und Mehrheitsbildung?
Beeinflussung – Stärke – Schwäche 2
Minderheit (flexibel und aufgschlossen) |
Minderheit (Spinnerei, Schnapsidee) |
Je flexibler und aufgeschlossener die Minderheit wahrgenommen wird, desto stärker wird die Mehrheit. Dadurch werden die inhaltlichen Diskussionen auf die Mehrheit gelenkt. | Je absurder, je strenger und gar als „Spinnerei“ wahrgenommene Minderheit, wird dazu führen, dass nicht nach inhaltlichen Begründungen der ungewöhlichen Meinung gesucht wird, sondern die abweichende Meinung – als Person/Gruppen (-Problem) interpretiert wird. Die Glaubwürdigkeit sinkt im Zuge dessen beim Zuschauer. |
Leute mit Mut haben es also nicht einfach in öffentlichen Debatten ihre Meinung zu argumentieren. Erstens kann durch die Verteilung von Minderheiten oder Mehrheiten Einfluss genommen werden und zweitens haben ungeübte Personen aus vielen anderen Gründen es schwierig, sich gegen Mehrheiten positiv zu stellen. Die Medien, insbesondere das Staatsfernsehen mit GEZ hätte aus geschichtlichen Gründen die gestellte Aufgabe, jene Minderheiten zu hören und sich mit den Argumenten sachlich zu beschäftigen sowie diese in den Medien zu wiederholen. Erst dann könnte überhaupt wenn, von einer Meinungsbildung gesprochen werden – wenn der Zuschauer (Bürger) wirklich beide Argumente kennt.
Wir empfehlen Ihnen darüber hinaus noch drei weitere Artikel von uns zu lesen, die die Beeinflussungsmöglichkeiten ein wenig ergänzen:
Weniger und oft auch starken Beeinflussungen können Sie vermeiden, wenn Sie das klassische Fernsehgerät wegwerfen und den Institutionen den Rücken zuwenden (z.B. Religionen).
Die Jugend hat Interesse an Politik und Außenpolitik. Doch wenn unter politisches Interesse verstanden wird, dass man jeden Politiker vom Namen her kennen soll oder das „Auswendig-Gelernte“ Wissen aus der Schule parat haben soll, dann gehören wir auch zu der Gruppe der Desinteressierten. Denn für uns bedeutet politisches Interesse und Handeln in der Notwendigkeit des tatsächlichen Lebens und das zum Fortschritt der Menschen. Im Kern hat jedes System doch das Problem, dass die Zahl von Gelegenheitspolitiker, die spontane und kreative Lösungen vorbringen könnten – nicht beachtet werden. In einer repräsentativen Demokratie wie in Deutschland muss prinzipiell der formale Weg beachtet werden, um ein politisches Amt zu bekleiden. Je weniger aber eine Politik die Menschen am Prozess beteiligt, desto mehr verliert es die sozialen Beziehungen und die Realität. Oftmals sind daher viele politische Korrekturen notwendig, da die politische Elite erst nach Jahren erkennt oder erkennen muss, dass ihre Handlungen nicht mit dem praxisnahen Leben übereinstimmen. Verständnisprobleme und das Gefühl der Ohnmacht werden sich unter der Bevölkerung bemerkbar machen. Zumindest bei jener Bevölkerung, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.
Die Taktiken, möglichen Widerstand in Ablenkungsstrategien, Aufschubfunktion oder sogar Abwertung einzelner Teilnehmer (Eigenversagen ..) zu praktizieren, verlagert die wirklichen Probleme nur in die Zukunft. Der tägliche Realitätsbezug der Bürger wird immer mehr erkennen, dass eben nicht alles „Gut ist, gut wird“. Wenn also die Kommunikation mit Lösungen ausbleiben, so bleibt leider nur die Gewalt als Anhörung. Die Gefahren bestehen aber dann, dass die Gewalt in die falsche Richtung gelenkt wird. Und jene Menschen, die unsere Artikelserie überhaupt nicht verstehen, sei der Satz gewarnt: „Von all dem haben wir nichts gewusst“.