Oft stellen sich viele die Frage, warum immer wieder ähnliche Beziehungserfahrungen erlebt werden. In bereits anderen Artikel haben Sie diesbezüglich zwischen den Zeilen immer wieder was gelesen, wie zum Beispiel unerfüllte Sehnsüchte und Bedürftigkeit. Wir alle haben diese Punkte wie die Sehnsucht nach Geborgenheit, Anerkennung, Sex und Liebe. Doch die Intensität dieser Sehnsüchte und Bedürfnisse können auch zur Falle werden.
Beziehung und Partner,
wo liegt der Unterschied?
Kurzversion
Es gibt unterschiedliche Ansätze, warum überhaupt eine Beziehung geführt wird. Doch in der Regel sammeln wir gute wie schlechte Erfahrungen. Wenn wir genauer hinschauen, können wir aus Beziehungen auch was lernen. Nicht nur Vermeidungsstrategien für Dinge, die wir als schmerzhaft empfunden haben, sondern auch individuelle Dinge, die uns in der Entwicklung weiterhelfen können. Wir würden sogar soweit gehen zu sagen, dass die Mehrheit von Beziehungspersonen nur zusammen sind, um etwas voneinander zu lernen, um sich dann wieder zu trennen. Ähnliche Wiederholungen in anderen Beziehungen finden sich daher so lang wieder, bis in der Regel ein bestimmter Lern- und Erfahrungsprozess wirklich abgeschlossen ist. Nach dieser Zeit bleibt die Möglichkeit eine wirkliche Partnerschaft aus einer Beziehung heraus zu führen oder eine Partnerschaft mit anderen ähnlichen Personen. Auch ist es nicht selten, dass diese Personen als glückliche und dankbare Single die Welt erkundigen.
Einseitige Liebe ist kein Argument dafür, um eine Beziehung aufrecht zu halten.
Beziehungsfallen
Manche sind überrascht, warum vielleicht ein nahestehender Freund (-in) sich immer wieder eine Beziehungsperson aussucht, die einfach nicht gut tun. Für diese Frage gibt es selbstverständlich die unterschiedlichsten Antworten. Mögliche Beziehungsfallen könnten sich aber auch aus festgefahrenen Denk- und Verhaltensmustern ergeben, die aus der Kindheit oder im späteren Alter erlernt beziehungsweise erfahren wurden. Diese können daher zu einem unbewussten Wiederholungszwang werden. Auch erhoffen sich einige Personen, Heilung der Wunde (Happy-End) oder erwarten, dass die andere Beziehungsperson die Lösung aller Probleme ist. Doch dieses Happy-End wird nur in wenigen Fällen durch eine Beziehung erreicht werden, da ein Beziehungspartner kein Therapeut im klassischen Sinne sein kann. Zudem treffen in Regel zwei Beziehungspersonen aufeinander, wo beide so manches zu lernen haben. Im günstigsten Fall haben alle erlebten Beziehungen daher einen Teil dazu beigetragen, die alten Wunden zu heilen beziehungsweise neue Wege von positiven Lösungen zu finden.
Beispiele von Beziehungsmustern
,die zu Beziehungsfallen führen können (unglücklich)
Hier kurze Beispiele mit möglichen Folgen bei: Liebe über Ablehnung, das vollständige Gegenteilige, Liebe über Anpassung, Liebe über sozialen Faktor, sozialer Druck und die allgemeine Bedeutung von Mustern.
Liebe über Ablehnung erfahren?
Eine Person wurde immer abgelehnt und hat nur Zuneigung und Liebe erhalten, wenn diese sich erst verdient wurde? Im schlimmsten Fall kennt die Person nur einen respektlosen Umgang.
Mögliche Folgen
Die zwanghafte Klammerung an eine Person, die an einen nicht interessiert ist. Es kann aber auch möglich sein, dass die Bedürfnisse jetzt mit Gebrüll erzwungen werden wollen.
Das vollständig Gegenteilige?
Manchmal begründet sich die Attraktivität auch durch das Gegenteilige in einer Beziehung. Wir alle suchen auf eine bestimmte Art etwas, was uns auf positive Weise ergänzt (unterstützend). Doch extrem Gegenteiliges kann auch eine negative Dynamik entwickeln. Zum Beispiel, wenn eine Person sehr viel redet und die andere Person dabei immer im Stillen verweilt, wie auch in Bereichen der Verantwortungsverteilung oder sportlichen Interessen. Dieses extrem Aktiv-Passiv-Verhalten kann nur hilfreich sein, wenn beide sich dieser Extreme bewusst sind und daran wirken, es zu auch verbessern zu wollen.
Mögliche Folgen
Die aktive Person zieht nicht nur die Aufmerksamkeit immer auf sich, während die andere Person als ständiger Zuhörer in den Hintergrund fällt, sondern wirkt auch durch die gewollte (übertragende) Verantwortungsübernahme auch kontrollierend. Die passive Person, die dabei sowieso gerne und immer die Verantwortung abgegeben hat, wird sich daher von aktiven Personen sehr angezogen fühlen. Hier kann sehr schnell eine Verwechslung von wirklichen Herzangelegenheiten zu notwendigen Bedürfnissen stattfinden. Man meint, man würde den anderen lieben.
Liebe über Anpassung
Eine Person hat gelernt, dass Beachtung und Zugehörigkeitsgefühl in der Familie oder in einer Gruppe nur erhalten werden, wenn diese Person so wird, wie andere es möchten.
Mögliche Folgen
Durch die gelernte Anpassung wird es wohl passieren, dass die Person sich an Beziehungen klammert, die nicht gut tun.
Eine Person hat bereits in der Kindheit gelernt immer für andere da zu sein. Sehr früh musste schon auf die Geschwister aufgepasst werden und auch im Erwachsenalter zeigt sich, dass ein sozialer Beruf gewählt wurde.
Mögliche Folgen
Es kann sein, dass sich die Person durchweg schwächere Beziehungspersonen aussucht, um ihnen helfen zu können (Lebensphase/Entwicklungsstufe). Klingt erstmal sehr positiv, doch die Person selbst kann dabei in die Schusslinie geraten, weil sie sich womöglich ständig ausgenutzt und/oder betrogen fühlt. Trotz der sozialen Gedanken- und Gefühlswelt, sollte die helfende Person den kritischen Blick bei anderen Personen nicht verlieren.
Sozialer Druck?
Andere führen auch Beziehungen
Gesellschaftlicher sozialer Druck und eigener Druck (Leere ausfüllen) könnten die Person dazu veranlassen unbedingt eine Beziehung führen zu wollen. In dieser Möglichkeit ist die Gefahr gegeben, dass der (die) nächstbeste Beziehungsperson gewählt wird. Eine Prüfung von langfristiger Vereinbarkeit findet selten statt, sodass in Kombination unbedingt eine Familie gründen zu wollen, die Folgen schädlich sein können.
Mögliche Folgen
Nicht selten sind alleinerziehende Mütter und Väter dann überrascht, dass Beruf und Familie zwar in Vollzeit vereinbar sein können, aber mit erheblichen Entwicklungseinschränkungen, besonders für das Kind. Alles kann darauf hinauslaufen, dass die Probleme sich langfristig vergrößern und das anfängliche Gefühl „der Leere“ größer ist, als zu Beginn.
Allgemeine Bedeutung von
Denk- und Verhaltunsmuster?
Wir alle haben bestimmte Denk- und Verhaltunsmuster in uns, die uns oft unbewusst handeln lassen. In der Regel ist auch nicht so wichtig, dass man sich täglich mit Verhaltensmustern beschäftigt, da diese Muster sogar flexibel sein können. Zum Beispiel sagt unser Verstand heute aus welchen Gründen auch immer, wir sollen uns auf rothaarige Frauen fixieren. Damit signalisieren wir uns selber, dass wir alles tun werden, um eine rothaarige Frau als Beziehungsperson zu bekommen. Dies kann so zwanghaft werden, dass wir uns eventuell gar nicht mehr bewusst sind, wer hinter der rothaarigen Person steht, hauptsache die Frau ist vom Typ Frau „Rothaarig“.
Muster sind also Denk- und Verhaltenstendenzen die uns zur Wiederholung zwingen ohne die Gründe dafür genau zu kennen. Doch weil der Zwang manchmal so groß wirkt, wird nicht mehr kritisch geprüft, ob das alles noch gut für uns selber ist beziehungsweise, ob die andere Person als Mensch überhaupt zu uns passt. Überprüfen Sie daher bei Wiederholungen von ähnlichen Beziehungserlebnissen Ihre Muster. Denn es ist immer einfach die Schuld für gescheiterte Beziehungen auf andere zu schieben.
Beispiel (1) von Denk- und Verhaltunsmuster
Ein anderes Muster könnte auch sein, dass zwanghaft nach Liebe und Geborgenheit gesucht wird. Das kann sich im zwanghaften Klammern in Form von Umklammerungen (Tag, Nacht), ständiger Kontrolle zeigen als auch ständige Bestätigung dessen zeigen. Dieses zwanghafte könnte aus der kindlichen Entwicklung resultieren, weil dort eventuell keine tiefe Liebe (Achtung, Bestätigung, Wertschätzung ..) zu einem Elternteil erfahren wurde oder ein Elternteil die Familie verlassen hat. Dieses Muster von gebrauchter Zuwendung kann für die andere Beziehungsperson aber so erdrückend wirken, dass die andere Beziehungsperson die Beziehung beendet. Falls öfters ähnliche Beziehungserlebnisse erfahren werden, ist es ratsam, diese auf „Muster“ hin zu überprüfen. Besser noch gemeinsam mit professioneller Hilfe.
Beispiel (2) von Denk- und Verhaltunsmuster
Ein anderes Muster könnte auch sein, wenn ständig erfahren wird, dass man auf fiese Typen oder fiese Typinnen trifft. Hier können sowohl unliebsame oder fehlende Erfahrungen aus der Kindheit und Jugendzeit eine Rolle spielen (Kind-Eltern-Beziehung), als auch eigene Erfahrungen und eigene Herausforderungen (ich kann die andere Person verändern..). Hier können also mehrere Gründe für solche Beziehungserlebnisse liegen (Muster).
Oft ist es ratsam, mal keine Beziehung zu führen. Dadurch können Sie wieder die Fähigkeit erwerben sich selbst wieder aufzubauen, zu motivieren, sich selbst kennenzulernen und sogar zu heilen. Freunde und Bekannte sollen natürlich in diesem Prozess erhalten bleiben. Wenn Sie aber für diesen Lernlebensprozess weniger Lust haben, weil es vielleicht zu anstrengend und manchmal isoliert wirkt, dann kann es sehr gut möglich sein, dass Sie auf weitere ungesunde bzw. unglückliche Beziehungen treffen, wohingegen Sie aber sehr wahrscheinlich einen Teil dazu beitragen.