Geld, die wahre Inflation? - Conwide, Community Kontakt Portal

Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Frage, was Inflation ist und wie die wahre Inflation berechnet werden kann. Mögliche Lösungen für unser Geld- und Wirtschaftssystem finden Sie in anderen Artikeln wieder, Stichwörter dabei: Venus-Projekt und Silvio Gesell. Auch hier gilt wie in allen Dingen, man sollte sich nicht zu eng an theoretischen Modellen orientieren, sondern auf aktuelle Verhältnisse überprüfen, anpassen und modifizieren. Wir verwenden zwei Wörter eines telefonischen Anrufers:


Ethisches Investment, das wäre der erste Schritt, um die vielfachen Probleme ein wenig zu lösen. Damit wird nicht der Kauf von Goldbarren oder ähnlichen Dingen verstanden, sondern beispielsweise Beteiligungen in Unternehmen und keine Spekulationen auf Dinge, die noch gar nicht vorhanden sind bzw. auf lebenswichtige Güter.

Gliederung der wichtigsten Verbraucherpreise 4
laut Messungen und Beobachtungen (Stichproben)


+ Repräsentativer Warenkorb und Inflation, wie ist der Zusammenhang?

Repräsentativer Warenkorb und Inflation,
wie ist der Zusammenhang?

Auf breiter Bevölkerungsebene wird eine Inflation als Verteuerung verstanden (steigendes Preisniveau). Streng genommen sind aber Verteuerungen, also die sich aus dem Produkt o.Ä. selbst ergeben von der wirklichen Inflation als Geldmengentheorie in Relation zu wirtschaftlichen Leistung zu unterschieden. Doch selbst aus dem Warenkorb des Statistischen Bundesamtes, das die Preisentwicklung mit etwa 600 Gütern und Dienstleistungen repräsentativ abbilden soll, kann nicht sagen warum und woher die Preisentwicklungen folgen. Daher ist es dem Bürger egal, wie steigende Preise nun theoretisch definiert werden. Aus wirtschaftlicher und sozialer Sicht ist es aber bedeutend, nach den Gründen von Preisentwicklungen zu fragen. Dass immer mehr Menschen zu den gleichen Lebensbedingungen Zugang haben oder bestimmte Rohstoffe knapper werden, ist kein alleiniger Grund für Verteuerungen. Diesbezüglich empfehlen wir auch folgende Artikel:

Was bedeutet „Inflationsrate“?
Das Statistische Bundesamt sagt wortwörtlich dazu:

… „Inflation ist kein feststehender Begriff, er bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch einen über mehrere Perioden anhaltenden Anstieg des Preisniveaus auf breiter Front. Die Inflation kann unter anderem gemessen werden anhand des Verbraucherpreisindex für Deutschland, den das Statistische Bundesamt jeden Monat berechnet und veröffentlicht. Synonym verwendbar sind die Begriffe „Teuerung“ beziehungsweise „Teuerungsrate“. …“5


+ Verbraucherpreisindex (Teuerung messen), Warenkorb und Wägungsschema

Verbraucherpreisindex,
Teuerung laut Warenkorb und Wägungsschema

Das Statistische Bundesamt „Destatis“ errechnet mit dem Verbraucherpreisindex (VPI, EHPI, HVPI) die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen in Deutschland.1 Zur Berechnung des Verbraucherpreisindex (+/-) werden unterschiedliche Informationen gesammelt. Warenkorb und Wägungsschema sollen die durchschnittlichen Konsumgewohnheiten abbilden.

Warenkorb und Wägungsschema?

Der Warenkorb mit ungefähr fest definierten 600 einzelnen Gütern wird in 12 Güterarten unterteilt. Zum Beispiel setzen sich Nahrungsmittel aus verschiedenen einzelnen Gütern zusammen und werden unter dieser Kategorie selbst nochmals unterschiedlich gewichtet.

Beispiel:
01 Nahrungsmittel
2

  • 0113 Fisch und Fischwaren (3,65 Promille)
    • Fisch, frisch oder tiefgefroren
    • Tiefgefrorenes Fischfilet
  • 0112 Fleisch und Fleischwaren (20,76 Promille)
    • Rindfleisch zum Kochen
    • Fleischwurst

Wer legt fest, was nun wichtig ist?
Wägungsschema

Laut Statistischen Bundesamt sollen rund 60.000 Haushalte freiwillig an dem Wägungsschemas teilnehmen. Dabei zeichnen diese ausgewählten Haushalte alle fünf Jahre und nur für wenige Monate die Einnahmen und Ausgaben der Verbrauchergewohnheiten auf und übermitteln diese den statistischen Landesämtern. Diese Daten werden dann genutzt, um das Wägungsschema als Gewichtung der durchschnittlichen Verbrauchsgewohnheiten festzulegen und stellvertretend diese auf alle Haushalte in Deutschland zu übertragen (repräsentativ).

Die persönliche Teuerung (Inflation) kann aufgrund von anderen Einkaufgewohnheiten (Gewichtung) zu einem ganz anderen Ergebnis führen, als das Statistische Bundesamt mit Verän­derung zum Vor­jahres­zeit­raum in durchschnittlichen Werten aller Güter und Dienstleistungen in Prozent angibt. Die individuelle Preisentwicklung (meist Teuerung von Produkten) kann für den einzelnen Haushalt stark belastend sein. Denn auch Einkommen und Notwendigkeit von Produkten /Dienstleistungen (z.B. Miete oder Eigentum, eigenes Auto oder Firmenfahrzeug, Pendler oder vor Ort berufstätige, Fischverzehrer oder Fleischverzehrer, Medikamente, medizinische Dienstleistungen .. ) sind individuelle und unterschiedliche Teuerungsfaktoren. Desweiteren ist es weiterhin schwierig, Qualitätsverbesserungen bei Preisveränderungen zu messen.


+ Verbraucherpreisindex berechnen (Beispiel)

Wieviel kostet der definierte Warenkorb heute mehr,
als vor x Jahren / x Monaten?

Wenn also ein definierter Warenkorb mit Wägungsschemas beispielsweise für Singles in Höhe von 1.000 Euro im Jahr ermittelt wird, wird für das nächste Jahr oder den nächsten Monat derselbe Warenkorb mit dem neuen Preis verglichen, zum Beispiel 1.200 Euro.

Einfache Berechnung des Verbraucherpreisindex
Formel zum Verständnis

  • Teuerungsrate (Inflationsrate) =
  • ( Summe zweites Jahr minus Summe erstes Jahr )
  • Summe erstes Jahr
  • ( 1.200 minus 1.000 ) / 1.000
  • = 20 Prozent Teuerung

Das statistische Bundesamt rechnet aber mit anderen Formeln.3


Verbrauchpreise (Index) gegliedert nach Verwendungszweck

Jahr

Verbraucher-
preisindex

[ Nahrungsmittel,
alkohlfreie Getränke, Brot und Getreide, Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Molkereiprodukte,
Eier, Speisefette, Speiseöle ]

Steigerung in %

Nahrungsmittel

und alkohlfreie Getränke

Haushalts-Energie

[ Strom, Gas, u.a.
Brennstoffe]

Netto-
Kaltmiete aller Städte

2019  124,9 % 131,7 % 153,0 % 119,3 %
2018 123,4 % 130,5 % 150,1 % 117,8 %
2017 121,6 % 128,1 % 147,3 % 116,3 %
2016 120,1 % 125,3 % 146,4 % 114,9 %
2015 (100) — % (100) —  % (100) — % (100) — %
2014 119,6 % 124,5 % 150,7 % 113,8 %
2013  118,6 % 123,4 % 151,7 % 112,3 %
2012 117,2 % 119,8 % 147,5 % 111,1 %
2011 115,3 % 116,7 % 141,8 % 110,0 %
2010 113,3 % 114,2 % 133,5 % 108,8 %
2009 112,3 % 113,1 % 133,3 % 107,7 %
2008 112,0 % 114,3 % 135,5 % 106,7 %
2007  109,7 % 109,2 % 126,4 % 105,6 %
2006  107,7 % 105,3 % 123,3 % 104,6 %
2005  106,3 % 103,7 % 116,0 % 104,6 %
2004 105,0 % 103,6 % 108,9 % 103,8 %
2003 103,6 % 103,9 % 106,5 % 103,0 %
2002 102,7 % 104,0 % 104,4 % 102,1 %
2001 101,6 % 103,4 % 105,0 % 101,0 %
2000 100 % 100 % 100 % 100 %

Inflation und Deflation (Definition) ?
kurze Wiederholung


+ Geld und die Bedeutung (Naturaltausch)

Geld und die Bedeutung zu früheren Zeiten (Naturaltausch)?

Früher tauschten die Menschen Ware gegen Ware [Naturaltausch; Tauschhandel].
Jedoch entwickelten sich im Laufe der Zeit die unterschiedlichsten Tauschvorgänge, sodass die Komplexität des direkten Tausches und die Findung des richtigen Handelspartners erschwert wurde. Wenn der Fischer zum Beispiel seinen Fang gegen neue Werkzeuge beim Schmied tauschen wollte, musste er hoffen, dass der Schmied auch den Fisch mag. Falls nicht, musste der Fischer Umwege vornehmen, um Ware gegen Ware tauschen zu können. Es musste also – unabhängig davon, was jemand besitzt – ein Tauschmittel her. Vieles wurde ausprobiert, Perlen, Muscheln, wertvolles Metall. So entstand später das Geld, welches als allgemeines Tauschmittel anerkannt wurde bzw. von jedem akzeptiert werden musste [ Handelsgeschäft (An- und Verkauf von Waren gegen Geld) ]. Umgangssprachlich bezeichnet man jemanden, der regelrecht in Geld schwimmt, als „Krösus“. Diese Bezeichnung stammt von dem Lyderkönig Krösus – im Westen der heutigen Türkei. Dort galt der König Krösus als reichster Mann seiner Zeit (561-546 v.Chr); laut Geschichtsbücher ließ er die ersten gold-silber Münzen schlagen.7


+ Inflation und Deflation (Definition)

Erläuterung: Inflation und Deflation

Neben der Möglichkeit, dass die Geschäftsbanken vor Ort mit dem Prozess der Giralgeldschöpfung die Geldmenge erhöhen können, hat die Hauptdirektive die Europäische Zentralbank das oberste Recht, Geld in der Menge in Umlauf zu bringen (zu drucken), wie die gesamtwirtschaftlichen Leistungen einer Volkswirtschaft (BIP) wächst. Das zumindest lehrt uns die Theorie – die Praxis sieht sehr wahrscheinlich anders aus.

Definition: Inflation
allgemeiner Preisanstieg:

  • Die Geldmenge ist größer bzw. steigt im Verhältnis größer an, als die produzierte Gütermenge. Die Folge ist Kaufkraftverlust durch insgesamt steigende Preise ohne qualitative und quantitative Veränderungen der Produkte / Dienstleistungen. Das Geld verliert an Wert → Geldentwertung.

Definition: Deflation
allgemeiner Preisrückgang:

  • Aufgrund der geringeren Gesamtnachfrage nach Produkten / Dienstleistungen, fallen allmählich und über einen längeren Zeitraum die Preise. Das Geld gewinnt mehr an Wert → Geldwertsteigerung.

Die Europäische Zentralbank versucht mit bestimmten geldpolitischen Instrumenten diese zwei Extreme: Inflation / Deflation zu kontrollieren. Die andere Problematik ist, der Zins und Zinseszins den die Banken den Kreditnehmern und dem Staat auferlegen. Geringverdiener werden zusätzlich durch die hohen Zinsen und die Zinseszinsen so stark belastet, dass sie der Schuldenfalle kaum entfliehen können. Um dies zu erkennen, bedarf es keiner volkswirtschaftlichen Formeln.


+ Inflation und Deflation (Beispiel)

Einfaches Beispiel der Inflation

Angenommen in Deutschland werden nur 10 Autos für 10 Arbeitnehmer produziert und im Durchschnitt kostet ein Auto je 20.000 Geldeinheiten, so sollten auch insgesamt nur 200.000 Geldeinheiten im Umlauf sein. Falls 400.000 Geldeinheiten im Umlauf sind, wird sich der Kaufpreis der Autos durch das Überangebot der 400.000 Geldeinheiten erhöhen, weil diese Geldeinheiten den Markt indirekt überschwemmen und die Produktion der Autos verteuern. Oder anders gesagt: Der Wert von einem Auto in Höhe von 20.000 Geldeinheiten steigt aufgrund des Überangebotes von insgesamt 400.000 Geldeinheiten jetzt auf einen Preis von 40.000 Geldeinheiten pro Auto an ohne dabei qualitativ mehr an Wert zu gewinnen, als zuvor. Die Real-Geld-Löhne der 10 Arbeitnehmer (Käufer) steigen aber nicht an bzw. passen sich nicht im gleichen Maße an, wie die Teuerung der Autos durch das Überangebot an Geldeinheiten zunimmt. Die Käufer werden sich zwangsläufig über eine Kreditaufnahme durch die Bank verschulden müssen, um sich das qualitative gleiche Auto in neuer Höhe von 40.000 Geldeinheiten leisten zu können.

Einfaches Beispiel der Deflation

10 Autos werden für 10 Personen zu einem Preis von je 20.000 Geldeinheiten produziert, jedoch aber nur 100.000 Geldeinheiten in Umlauf gebracht. Um alle Autos verkaufen zu können, muss die Autobranche die Preise senken, da ansonsten nur 5 Autos zu einem Preis von 20.000 Geldeinheiten verkauft werden können. Die Autobranche wird also den Preis von 20.000 auf 10.000 Geldeinheiten senken, damit alle 10 produzierten Autos verkauft werden können. Jedoch wird die Autobranche aufgrund des Überangebotes an Autos, in der nächsten Periode weniger Autos produzieren. In der nächsten Periode werden also nur noch 5 Autos produziert – was aber dazu führen könnte, dass die Autobranche in der darauf folgenden Periode weniger Arbeitnehmer beschäftigen kann, falls die Güternachfrage nach Autos nicht wieder ansteigt.


Weiter auf Seite 2

Quellenangaben +

Author: Sebastian Dalipi
Hinweis:
Dieser Artikel wurde 2012 erstmalig auf unserer anderen Webseite veröffentlicht.
Webseite und Buch:

Verbraucherpreise gegliedert (Index):
A) https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/Publikationen/Downloads-Verbraucherpreise/verbraucherpreisindex-jahresbericht-pdf-5611104.pdf?__blob=publicationFile
B ) https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/Publikationen/Downloads-Verbraucherpreise/verbraucherpreisindex-jahresbericht-pdf-5611104.pdf?__blob=publicationFile
C) https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/FAQ/wohnungsmieten.html

1 https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/Preise/Verbraucherpreisindizes/Methoden/methodisches.html%3bjsessionid =9C44F2A134C584417A56728DD9DDFB1B.cae2
2 https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/Preise/Verbraucherpreisindizes/Methoden/verbraucherpreisindex.html
3 https://www.destatis.de/DE/Publikationen/WirtschaftStatistik/Preise/MessungInflation.pdf?__blob=publicationFile
4 Verbraucherpreise Jahresbericht (Suchfeld eingeben + Jahr)
4 https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Preise/Verbraucherpreise/VerbraucherpreisindexJahresbericht.html

4 https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Preise/Verbraucherpreise/VerbraucherpreisindexJahresberichtPDF_5611104.pdf?__blob=publicationFile
4 http://de.statista.com/statistik/daten/studie/70132/umfrage/mietindex-fuer-deutschland-1995-bis-2007/
4 https://www-genesis.destatis.de/genesis/online;jsessionid=3B4458E198E2EE5F0CE07A77CC462422.tomcat_GO_1_2?operation=previous&levelindex=2&levelid=1427751120484&step=2
4 https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2014/01/PD14_017_611.html
5 https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/Preise/FAQ/Verbraucherpreise/Methodik/inflationsrate.html
6 http://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/kinder-jugend-psychiatrie/warnzeichen/suizidabsichten-suizidversuch/moegliche-ursachen/
6 https://www.duesseldorf.de/schulpsychologie/pdf/flyer_suizid.pdf
7 Geld von Dr.Franziska Jungmann-Stadler ISBN 978-3-7886-0418-9
Allgemeine Quellen:
Volkswirtschaftslehre, 4.Auflage 2000 ISBN 3-8085-9504-3
Wirtschaftspolitik von Prof. Dr. Jörn Altmann, 8 Aufl. 2007 ISBN 978-3-8282-0389-1
private Mitschriften, Ausbildung zum Fachwirt IHK, geprüften Betriebswirt IHK
Bild im Header
Fotograf: conwide.de

Kommentare Lesen +
6 Kommentare
  1. Anmerker 12 Jahren vor

    “Unsaubere” Definition von Inflation und Deflation (als Preisanstieg bzw. Preisrückgang). Die beiden definieren KEINE Preisentwicklung, sondern lediglich die Ausweitung oder Schrumpfung der Geldmenge. Preissteigerungen (mit der zugehörigen Preissteigerungsrate, nicht Inflationsrate!) bzw. Preisverfall sind lediglich die Folge von Inflation oder Deflation.
    Diese Unterscheidung ist auch deshalb so wichtig, weil eine erhöhte Preissteigerung(srate) auch dann auftreten kann, wenn die Geldmenge nicht oder nicht im selben Maße ausgeweitet wird. Da spielt nämlich die Umlaufgeschwindigkeit noch eine große Rolle.

  2. Sebastian Dalipi 12 Jahren vor

    Hallo,

    Ja, das stimmt aber nur bedingt!
    Bewusst habe ich auf die Formel: [ M*U = P*Y ] verzichtet!

    Diese Quantitätsgleichung sagt aus, dass die
    [ Geldmenge x Umlaufgeschwindigkeit ] in Gleichgewicht zu [ Produktion x Preis ] stehen sollte.
    oder
    [ monetäre Nachfrage ] in Gleichgewicht zu [ mit Preisen bewertetes Güterangebot ]

    M = Geldmenge
    U = Geldumlaufgeschwindigkeit
    P = allgemeines Preisniveau
    Y = gehandelte Menge (Produkte, Dienstleistungen)

    Preisniveau = [ P = M*U / Y ]

    ————————————————————————
    Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes beeinflusst die Inflation insofern:
    ————————————————————————

    a)
    Wenn beispielsweise Markteilnehmer (Konsument, Unternehmer) ihr Geld horten.
    Dadurch „sinkt“ die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes (also wie oft eine Geldeinheit den Besitzer wechselt) ohne dabei die in Umlauf befindliche Geldmenge zu reduzieren.
    Dem Wirtschaftskreislauf wird „indirekt und für eine kurze Zeitspanne“ Geld entzogen und die Preise könnten dadurch eventuell fallen = Deflation.
    Man geht auch davon aus, dass bei steigendem Einkommen die Umlaufgeschwindigkeit abnimmt, da diese Personengruppen ihr Geld mehr horten bzw. auch können.

    oder sogar im gleichen Fall nur anders:

    b) Die Preise steigen an!
    Denn angenommen Unternehmer B zahlt an Unternehmer A „bewusst und gewollt“ nicht rechtzeitig seine Rechnung (Transaktion des Geldes), so müsste Unternehmer A durch eine eventuell langanhaltende Geldforderung einen Kredit aufnehmen, um seinerseits seine Rechnungen zahlen zu können. Um die Zinstilgungen aus dem Kredit zu begleichen, „erhöht“ Unternehmer A einfach seine Preise und Unternehmer B folgt der Preissteigerung .. .
    Die Folge: Das Preisniveau wird insgesamt „steigen“, weil Unternehmer A seine Finanzierungskosten über die Preissteigerung auffangen möchte. Somit wird ein Inflationsprozess in Gang gesetzt ohne dabei die Geldmenge zu erhöhen.

    Bitte dazu den Artikel lesen:
    Artikel: Unterschiedliche Inflation

  3. Alex 11 Jahren vor

    Den Satz verstehe ich nicht: „Somit wird ein Inflationsprozess in Gang gesetzt ohne dabei die Geldmenge zu erhöhen“.

    Es wird doch ein Kredit aufgenommen. Durch den Kredit wird eine neue Geldmenge geschaffen. Dadurch entsteht Inflation. Die Preissteigerung verstärkt vielleicht noch den Effekt der Inflation, aber ausgelöst wird das durch den aufgenommenen Kredit.

    Bitte hier um Aufklärung.

  4. Sebastian Dalipi 11 Jahren vor

    Hallo,

    Sie beziehen Ihre Frage auf meinen vorherigen Kommentar, in der ich die sogenannte Umlaufgeschwindigkeit erläutert habe, die laut Theorie und nur gemäß der Theorie einen inflationären Prozess auslösen kann ohne dass die Hauptbank EZB oder eine andere Geschäftsbank zusätzlich Geld in den Umlauf bringt. Denn die prozentuale Umlaufgeschwindigkeit ist in der Praxis kaum nachweisbar.

    Bitte die Antwort b) aus dem vorherigen Kommentar nochmal genau lesen. Stellen Sie sich dabei vor, dass der Unternehmer einen kurzfristigen Kredit + Zinsenrückzahlung nicht von einer Geschäftsbank erhält, sondern diesen notwendigen Kredit von einem Freund erhält! Nicht durch den Kredit wird ein inflationäre Prozess ausgelöst, sondern der Unternehmer A erhöht aus welchen Gründen auch immer die Preise!

    Bitte lesen Sie dazu noch mal die Definition von Inflation – siehe oben im Artikel.
    Zusätzlich empfehle ich den Artikel Unterschiedliche Inflation, dieser Artikel erklärt noch mal die Unklarheiten.

    Gruß

  5. Matthias 11 Jahren vor

    Hallo,

    ich habe versucht, die Geldmenge M3 (6,95%) für das Jahr 2012 nachzuvollziehen. Lt. Homepage der DBB ergibt sich: 9.785 – 9.508,5 (ich nehme einmal an: Mrd €) = 276,5 (Mrd €?). Das ergibt aber „nur“ eine delta GM-Änderung von 276,5/9.508,5*100=2,9%. Oder habe ich da einen Denkfehler?

    VG
    Matthias

  6. Sebastian Dalipi 11 Jahren vor

    Hallo,

    jetzt hatten Sie mich kurzzeitig ein wenig verwirrt. Ich habe mir noch mal 60 Minuten Zeit genommen und bestimmte Jahreswerte aus verschiedenen Perioden nachgerechnet.
    Auf die Werte in Höhe von über 27.473.6 und 25.687,5 (2012,2011) bin ich gekommen, indem ich die Monatswerte einer Periode addiert habe und in Relation zum Vorjahr verglichen habe (Deutscher Beitrag ohne Bargeldumlauf). Warum ich das gemacht habe, weiß ich jetzt selber nicht mehr genau. Ich denke aber, weil ich zuvor mit den Monatsberichten gerechnet habe und dort es keine “Relative Differenz zum Vorjahr in Prozent” gab.

    Es später entdeckte ich die übersichtlichen Tabellen der Zeitreihen-Datenbanken, die aber aus den eindeutigen Monatsberichten ein wenig abweichen. Am einfachsten ist es wohl, man addiert die “Relative Differenz zum Vorjahr in %” einer Periode beispielsweise das Jahr 2012 und teilt diese Werte durch 12 Monate um den Durchschnittswert zu erhalten.

    Wie gesagt, ich habe mit den Monatsberichten gearbeitet. Ich lösche jetzt die addierten Werte aus der Tabelle, da diese nur verwirren.
    Danke für den Hinweis!

    Gruß

    p.s.

    Sie fragen auch wegen der Differenz zu Euro-Währungsgebiet und Deutscher Beitrag (Delta-Änderung).

    Vorab und laut Bundesbank die Erklärung zu “Deutscher Beitrag ohne Bargeldumlauf:
    “Die deutschen Beiträge zu den monetären Aggregaten des Eurosystems sind keinesfalls als eigene nationale Geldmengenaggregate zu interpretieren und damit auch nicht mit den früheren deutschen Geldbeständen M1, M2 oder M3 vergleichbar.” Quelle: Monatsbericht 2013 / Seite 86,87

    Ich habe nur für die Kritiker das Jahr 2011 und 2012 mit dem “Deutschen Beitrag ohne Bargeldumlauf” gerechnet und als theoretischen Vergleich zum Euro-Währungsgebiet M3 gegenübergestellt. Auch wenn das Ergebnis insgesamt mit dem “Deutschen Beitrag” wohl nicht ganz korrekt ist, würde ich in diesem Beispiel daher keine Differenz zu “Deutsch und Euro (M3)” ziehen.

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