Privatentnahmen und Privateinlagen betreffen nicht den betrieblichen Verlauf eines Unternehmens. Privatentnahmen sind zum Beispiel: Die private Bargeldentnahme aus dem Betriebsvermögen für private Zwecke oder aber auch die Nutzung von betrieblichen Leistungen ( zum Beispiel: Lebensmittel ) zur privaten Nutzung. Die Zuführung von Kapital oder Waren in das Betriebsvermögen sind Privateinlagen. Für diese Privatentnahmen und Privateinlagen wird ein extra Konto angelegt: Privatkonto. Dieses private Konto ist ein Unterkonto des Eigenkapitalkontos und wird am Abschlussstichtag über dieses Eigenkapitalkonto abgeschlossen.
Möglich sind solche Privatentnahmen oder Privateinlagen nur bei Einzelunternehmen und Personengesellschaften [ OHG, KG, GbR, stille Gesellschaft ].
- Barentnahme: Bargeld aus der betrieblichen Kasse für private Zwecke
- Warenentnahme: Entnahme von Waren für private Zwecke
- Erzeugnisentnahme: Entnahme von selbst hergestellten Gütern
- Nutzungsentnahme: Nutzung von betrieblichen Gegenständen für private Zwecke
- Leistungsentnahme: Nutzung von Arbeitsleistungen der Arbeitnehmer für private Anlässe, §3 UStG, §3 (1b) Satz 1 und §3 UStG, §3 (9a)
Unentgeltliche Entnahme von Gegenständen und sonstigen Leistungen
Beispiel Gastwirt
§3 UStG, §3 (1b) Satz 1 und §3 UStG, §3 (9a)
Die Entnahme von unternehmerischen Sachgütern und sonstigen Leistungen, für private Zwecke – sind Umsatzsteuerpflichtig! Ab dem Jahr 1999 wurde der Begriff „Eigenverbrauch“ durch „Entnahme von Gegenständen und sonstigen Leistungen [ v.G.u.S.L ] ersetzt!
Privatentnahmen vom Gastwirt
Beispiel
Die unentgeltliche Netto-Entnahme von Lebensmitteln aus der Küche, muss also durch einen Eigenbeleg erfasst werden. Auf diese Entnahme wird dann die Umsatzsteuer fällig! Jedoch gibt es insbesondere für diese Branchen – sogenannte Pauschbeträge, die die Aufzeichungen von Einzelentnahmen entbehrlich machen.
Diese Pauschbeträge sind Jahreswerte die, falls man sich für diese Methode entscheidet – die Umsatzsteuer pauschal anfällt. Ausnahmen zum Beispiel wegen: Krankheit oder Urlaub, werden nicht zugelassen.
Pauschbetrag 2012
Gastwirt mit Abgabe von warmen Speisen
Internet-Link dazu: Pauschbeträge für unentgeltliche Wertabgaben
- Ermäßigter Steuersatz: 7 Prozent, §12 (2) UStG + Anlage 2
Die meisten Grundnahrungsmittel oder der Verkauf von Speisen, wenn diese nicht direkt an „Ort und Stelle“ verzehrt werden z.B. Fast -Food Ketten, der McDrive Schalter. Diese Unternehmen zahlen dort nur die 7 Prozent Umsatzsteuer. - Voller Steuersatz: 19 Prozent, §12 (1) UStG
Bei allen anderen getätigten Umsätzen.
Der Gesetzgeber ist bei der Regelung der Privatentnahmen streng, §370 AO. Inkorrekte Angaben oder gar die Verbuchung einer Privatentnahme als Betriebsausgabe, könnte leider als „Steuerhinterziehung“ bezeichnet werden. Denn Unternehmer sind umsatzsteuerpflichtig und haben dementsprechend einen Vorsteuerabzug vorgenommen, falls Sie nicht unter der sogenannten betrieblichen Kleinunternehmerregelung fallen. Bei einer Entnahme für private Zwecke werden Güter oder Dienstleistungen zum „Netto-Anschaffungs-Wert“ entnommen!
Zudem erfolgt mit der Verbuchung an das Privatkonto, die eindeutige Gewinnermittlung für das Unternehmen.
Privatentnahmen und Privateinlagen
Unterkonto des Eigenkapitals [ Passives Bestandskonto ]
Eine Erhöhung des Eigenkapitals im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr lässt grundsätzlich vorerst auf einen Gewinn schließen, §4 (1) EStG .
- Das Privatkonto erfasst im Soll (-) die Entnahmen [ Passiv Konto ]
- Das Privatkonto erfasst im Haben (+) die Einlagen [ Passiv Konto ]
Privatentnahmen / Buchung
Unternehmer entnimmt aus dem betrieblichen Bankkonto 1.000 € für private Zwecke.
Buchungssatz: Privat an Bank
Aktivkonto Bank |
Passivkonto „Privat“ [ Unterkonto vom Eigenkapital, passives Bestandskonto ] |
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Soll (+) | Haben (-) | Soll (-) | Haben (+) | |
Privat [ 1.000 ] |
Bank [ 1.000 ] |
Somit ist die Bilanz wieder ausgeglichen!
Privateinlagen / Buchung
Unternehmer bringt seinen privaten PKW mit 1.000 € in das Betriebsvermögen, gemäß [ DAT-Wert ] ?Deutsche Automobil Treuhand GmbH, ein Software-Programm – welches genutzt wird, um den Einkaufspreis ihres gebrauchten PKW´s zu ermitteln ..
Buchungssatz: Fuhrpark an Privat
Aktivkonto Fuhrpark |
Passivkonto „Privat“ [ Unterkonto vom Eigenkapital, passives Bestandskonto ] |
|||
Soll (+) | Haben (-) | Soll (-) | Haben (+) | |
Privat [ 1.000 ] |
Fuhrpark [ 1.000 ] |
Somit ist die Bilanz wieder ausgeglichen!
Buchung Privatentnahmen und Privateinlagen
- Das Privatkonto erfasst im Soll (-) die Entnahmen [ Passiv Konto ]
- Das Privatkonto erfasst im Haben (+) die Einlagen [ Passiv Konto ]
Beispiel Privatentnahme
Unternehmer lässt durch den eigenen Betrieb sein Haus warten, §3 (9a) UStG.
Die Gesamtleistung in Arbeitstunden belaufen sich auf 100 € und die zur Zeit: 19% Umsatzsteuer.
Buchungssatz
Privat an Entnahme v.G.u.s.L [ 100 € ]
an Umsatzsteuer [ 19 € ]
Passivkonto Privat |
Entnahme v.G.u.s.L [ ist ein Erfolgskonto ] |
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Soll (-) | Haben (+) | Soll (-) | Haben (+) | |
Entnahme v.G.u.s.L [ 119,- ] |
Nr.2 G.u.V. [ 100 € ] |
Privat [ 100 ] |
G.u.V. -Konto | Passivkonto Umsatzsteuer [ VLL ggü. Finanzamt ] |
|||
Aufwendungen | Erträge | Soll (-) | Haben (+) | |
Nr.2 Entnahme [ 100 € ] |
Privat [ 19 ] |
Nr.2 Aschlussbuchung an die G.u.V. = Entnahme an G.u.V. [ 100 € ]
Das Privatkonto erfasst im Soll (-) die Entnahmen [ Passiv Konto ]
Das Privatkonto erfasst im Haben (+) die Einlagen [ Passiv Konto ]
Buchung: wenn Entnahme größer als Einlagen = Eigenkapital an Privatkonto = Soll an Haben |
Buchung: wenn Entnahme kleiner als Einlage = Privatkonto an Eigenkapital = Soll an Haben |
Passivkonto Privat |
Passivkonto Privat |
|||
Soll (-) | Haben (+) | Soll (-) | Haben (+) | |
Privatentnahmen | Privateinlagen Nr.1 Entnahmeüberschuss |
Privatentnahmen Nr.2 Einlageüberschuss |
Privateinlagen |
Passivkonto Eigenkapital |
Passivkonto Eigenkapital |
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Soll (-) | Haben (+) | Soll (-) | Haben (+) | |
Entnahmenüberschuss aus Nr.1 Schlusskapital |
Anfangskapital | Schlusskapital | Anfangskapital Einlagenüberschuss aus Nr.2 |