Bereits im Jahr 2012 haben wir auf der anderen Webseite nachweislich nachgerechnet, dass Deutschland über 5,2 Millionen Arbeitslose hat – demgegebüber sind aber nur rund 1 Million offene Stellen, die überhaupt zu besetzen wären (davon ca. 500.000 nur offene Stellen registriert). Doch nicht alle inserierten Jobangebote sind auch wirklich „neu“ zu besetzen. Personen, die längerfristig auf dem Arbeitsmarkt sich um einen neuen Job bemühen werden dies schon festgestellt haben. Viele Unternehmen, insbesondere Personalberatungsfirmen (Zeitarbeit) suchen auf Vorrat oder inserieren auch aus Imagegründen. Wir verstehen die Vorratsspeicherung von Bewerbern, doch es gilt bei der Datenerhebung von freien Jobstellen zu berücksichtigen, dass die angebotenen Jobs in Zeitungen oder Internet aktuell nicht zu besetzen sind, sondern vielleicht in Zukunft einmal. Gleichzeitig werden viele Bewerber demotiviert, wenn sich auf Jobstellen beworben werden, die aktuell und in naher Zukunft überhaupt nicht zu besetzen sind.
Sozialversicherung im Jahr 2012
mit 15,8 Milliarden Euro Überschuss!
Überschuss Rentenversicherung, gesetzliche Krankenversicherung, Bundesagentur für Arbeit, soziale Pflegeversicherung
Hier schon mal ein ernüchternder Einblick für viele Personen; 15,8 Milliarden Euro Überschuss in der Sozialversicherung.
Die direkten Kosten, die Leistungsbezüge für Arbeitslose betrug im Jahr 2007 rund 35 Mrd. Euro und 32,6 Mrd. im Jahr 2013 (Arbeitslosengeld I und Hartz IV).1 Wenn Sie daher Werte von rund 60 bis 120 Mrd. Euro in den Medien lesen beachten Sie, dass in diesen Werten unter anderem entgangene Sozialbeiträge und Steuern mit einfließen (Einnahmeausfälle), sowie Maßnahmen der Agentur, Verwaltung, Kurzarbeitergeld, Insolvenzgeld, Weiterbildung, Fördergelder an Unternehmen oder Personal-Service-Agenturen (private Stellenvermittler/Zeitarbeit), sowie ergänzende Leistungen (Aufstocker) und andere Positionen an Ausgaben.10
Kosten der Arbeitslosigkeit?
Es müsste also hinterfragt werden, warum Politik und Medienpolitik gezielt Arbeitslose abwerten, wenn die direkten Ausgaben ca. 4,47% (Grundsicherung 2011) vom gesamten Sozialbudget ausmachen und im Jahr 2012 sogar ein Überschuss von 15,8 Milliarden Euro erzielt wurde? Auch hört man in den Medien selten die Folgen von finanziellen Mitnahmeeffekten, wo Profiteure wie beispielsweise Unternehmen und Städte gezielt Arbeitslose nutzen, um sich finanzielle Vorteile zu verschaffen (Ein-Euro-Jobs, Eingliederungsträger, Bürgerarbeiten, Fördergelder, Aufstocker ..).
Unbefriedigende – manchmal sogar ausbeutende Arbeit mit einem Niedriglohn kombiniert, bekommt wieder Auftrieb, indem diese Arbeit zu einer Konkurrenzsituation (Entscheidungskampf) gestellt wird, die der Arbeitslosigkeit!8 So ist es möglich Probleme zu verschieben und damit Zwietracht (Groll) unter der Bevölkerung zu säen. Wir können uns erinnern, dass eine bekannte Premium-Automarke ein ähnliches System in der Fließbandtätigkeit eingeführt hatte. Fällt ein Teammitglied der Gruppe von beispielsweise „5 Teammitgliedern“ aufgrund von Krankheit aus, so entfallen auch auf jedes andere einzelne Teammitglied die besonderen Zuschüsse (Akkordlohn, pünktliche Fertigstellung, (0) Fehlertoleranz, Umsatzbeteiligung .. etc.).
Sozialbudget
Im Vergleich 2011 zu 2013
Das Sozialbudget ist die Summe aller Ausgaben für Soziales. Darüber hinaus hat der Staat noch für viele andere Bereiche Ausgaben, wie zum Beispiel: Verteidigung, Kultur, Verkehrswesen und anderes. Alleine die Ausgaben für Subventionen (u.a. Unternehmenszuschüsse) beliefen sich im Jahr 2010 auf 171 Milliarden Euro.
Finanzierung des Sozialbudget durch
- Sozialbeiträge der Arbeitgeber 33,2 % (2011) – dagegen 34,2% (2013)
- Sozialbeiträge der Versicherten 29,7 % (2011) – dagegen 29,9% (2013)
- Zuschüsse des Staates 35,2 % (2011) – dagegen 34,1% (2013)
100% | Sozialbudget 767,5 Mrd.Euro (2011) 812,2 Mrd. (2013)3 |
Gesamte Ausgaben 2011 und 2013 |
39,62 % | Krankheit und Invalidität 304,1 Mrd. Euro (2011) 332,1 Mrd. (2013)3 |
Davon Verwaltungskosten (Bürokratie) der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Höhe von 176 Milliarden Euro4 |
38,74 % | Alter und Hinterbliebene 297,3 Mrd. Euro (2011) 307,3 Mrd. (2013)3 |
10,61 % | Kinder, Ehegatten und Mutterschaft 81,5 Mrd. Euro (2011) 86,6 Mrd. (2013)3 |
4,47 % | Arbeitslosigkeit 34,3 Mrd. Euro (2011) 32,4 Mrd. (2013)3 |
Der Verwaltungsaufwand (Bürokratie) mit 410 Jobcenter betrug im Jahr 2013 zusätzlich rund 5,3 Mrd.Euro2 |
2,55 % | Sonstiges (Wohnen, allg.Lebenshilfen) 19,6 Mrd. Euro (2011) 21,2 Mrd. (2013)3 |
Wenn Sie die Quellenangaben nutzen und die Daten nicht sofort finden, nutzen Sie die Volltextsuche auf den jeweiligen Webseiten, zum Beispiel: Sozialbudget.
Erwerbstätige in Deutschland 2012
Vollzeitarbeitsstellen massiv gesunken!
2012 | Erwerbstätige in Deutschland 41,84 Millionen Davon aber nur Beschäftige, sozialversicherungspflichtig: 29.269 Millionen 5 |
1993 – 2012 | Vollzeitarbeitsstellen von 25,45 Millionen auf 21,62 gesunken 5 |
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2004 – 2012 | Vollzeitarbeitsstellen, daneben die Ausübung geringfügiger Beschäftigung (MiniJob etc.): Anstieg von 1,8 Millionen6 auf 2,63 Millionen5 |
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1993 – 2012 | Teilzeitbeschäftigung mehr als verdoppelt auf 7,5 Millionen (3,14 Millionen auf 7,49 Millionen gestiegen 5) |
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1983 – 2013 | Zeitarbeit-Verträge um 327,6% gestiegen (26.000 auf 852.000 Personen gestiegen 9) |
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Der Anstieg der Teilzeitbeschäftigung (31 Std.Woche oder weniger), MiniJobs und Midijobs [450 Euro bis 850 Euro (Gleitzone)] können wir aus unternehmerischer Sicht nachvollziehen, da die Sozialabgaben zudem geringer bis in einzelnen Bereichen ganz ausfallen können, gleichzeitig nehmen damit aber auch die Finanzierungseinnahmen der sozialen Sicherungssysteme ab. Im Jahr 2011 waren 81% der Teilzeitbeschäftigung weibliche Personen.7 Diese überwiegend weibliche Teilzeitbeschäftigung resultiert noch aus Zeiten, wo die Frau sich vom Mann unabhängig machen wollte (60er Generation) und aufgrund von Familie es nicht möglich war in die Vollbeschäftigung zu wechseln. Die Tabelle verdeutlicht jedoch die heutige Problematik, dass eine Umverteilung von Vollzeit- zu Teilzeitbeschäftigung stattfindet. Beachten Sie in statistischen Arbeitszeit-Auswertungen unbedingt den Faktor Teilzeitbeschäftigung und geringfügige Beschäftigung sowie unbezahlte Überstunden, die die durchschnittliche jährliche Arbeitszeit nach unten drücken beziehungsweise verfälschen.
Liebe Politiker und liebe Unternehmer, wir verstehen den möglichen Gedankenansatz geringfügige Beschäftigung zu stärken, um die Konflikte der Frauenbewegung, technischen Fortschritts, Produktionsverlagerung ins Ausland abzufangen. Dieser kurzer Gedanke funktioniert aber nicht, da Vollzeitarbeitsstellen stetig abgebaut werden, unbezahlte Überstunden geleistet werden und der einzelne Arbeiter aufgrund Einkommensarmut immer mehr auf einen zusätzlichen Mini-Job angewiesen ist (Globalisierungsfalle). Letztendlich wissen Sie doch, dass Sie immer Gründe finden werden, um die Steuern zu erhöhen – dem Bürger dabei aber was anderes erzählen. Lassen Sie es doch einfach mit dem „Geflicke“ eines nicht änderbaren System-Zustandes und suchen Sie nach vollständigen neuen Lösungen in der Arbeits- und Lebenswelt. Die halbherzigen Versuche, die Sie den naiven Bürgern in Deutschland teuer verkaufen verschlimmern nur die Situationen. Auch werden mögliche Ordnungsprobleme und Übelstände nicht durch die polizeilich-militärische-finanztechnische Funktionen oder dem Propaganda-Staatsfernsehen GEZ langfristig standhalten können.
Kurzgefasst: Deutschland hat ein Problem und die Unternehmer sowie die Politik wissen das seit vielen Jahrzehnten – versuchen aber mit vielen Tricks die Bürger bei Arbeits-Laune zu halten, anstatt ehrlich mit Bürgern nach neuen Lösungen zu suchen. Diese Lösungsfindung wird sich erschweren, da der Abfall von politischen und medialer Entscheidungen erst beseitigt werden muss.
Viele Staatsbürger vergessen auch, dass die Reduzierung von Steuergeldern nur durch ein System-Denk-Wechsel erfolgen kann. Es wird sich keine einzige Steuer im derzeitigen Wirtschaftssystem senken lassen, auch nicht durch relative Vollbeschäftigung (5% Arbeitslosenquote) oder das Wegdenken anderer Personen im Lande.