In diesem kurzen Textabschnitt gehen wir auf das Thema Verliebtsein und den vielen Bedürfnissen ein, die befriedigt werden wollen. Verliebtheit/Verliebtsein wird oftmals als die Vorstufe zu Liebe gesehen, die sich sogar auflösen oder in eine dauerhafte Liebe übergehen kann. Eine Verliebtheit kann sich verschiedenartig zeigen, wird aber meist mit positiven Attributen, wie mit:
- Zuneigung
- Schwärmerei
- intensives Verlangen
- anziehungsstarke Sympathie (Passion)
Bedürfnisse von Menschen hingegen sind erst einmal der Antrieb für das Denken und Verhalten und können dabei sehr dynamisch/wechselhaft sein. In Bezug auf Beziehungen bedeutet das, dass wir je nach Entwicklungsschritt oder Lebenssituation andere Bedürfnisse in unterschiedlicher Intensität haben und diese erfüllen wollen. Ein ganz normaler Schritt in der Lebens-Entwicklung, jedoch besteht die Gefahr von Vampiren. Langfristig eine kraftraubende emotionale & körperliche Aktivität, ja, sogar Abhängigkeit – wenn diese nicht rechtzeitig erkannt werden.
Reales Beispiel
Eine Frau wollte sich mit einer Geschäftsidee selbständig machen. Motiviert und selbstbewusst machte sich die Frau an die Planung. Dabei wurde Sie in den 1,5 Jahren von einem guten Freund begleitet ohne dabei im körperlichen Kontakt zu dem Freund zu stehen (Sex). Geborgenheit und Verständnis war für die Frau ausreichend und trotz großer Symphatiepunkte war an einer festen gemeinsamen Beziehung mit dem guten Freund unvorstellbar. Für die Unterstützung des freundschaftlichen Dienstes war die Frau dankbar und teilte zu diesem Zeitpunkt diese Freude öffentlich in Foren-Portalen.
Monate später stellte sich jedoch heraus, dass die Selbständigkeit vorerst nicht verwirklicht werden konnte und die Frau war über die Gesamtsituation zutiefst enttäuscht. Von nun an ließ die Frau jedoch in Forenbeiträgen verlauten, dass sie sehr sauer auf den guten Freund sei, da dieser sie wortwörtlich nur hingehalten hätte. Die anderen Mitglieder im Community-Portal konnten dieses boshafte Verhalten der Frau überhaupt nicht nachvollziehen. Erst in weiteren Foreneinträgen stellte sich heraus, dass die Frau jetzt doch eine Beziehung zu dem guten Freund eingehen wollte. Der aber, hatte die Abweisungen der Frau während der Planungszeit der Selbständigkeit nicht wirklich vergessen können.
War hier ein wirkliches Verliebtsein oder ein Verliebtsein aus der Not heraus (Lückenfüller)?
Situative Bedürfnis-Befriedigung
Manchmal wird aufgrund von situativen Bedürfnissen, die von einem selbst aktuell weniger erfüllt werden können, nach einer Person gesucht, die genau jene Bedürfnisse befriedigt. Unbewusst oder auch bewusst (zielgerichtet) wird daher „im Außen“ gesucht. Ob Privat oder im Beruf, meist wird nach Höhenpunkten – Bestätigung des eigenen Seins gesucht. Nicht selten kann dabei eine gewisse Liebessehnsucht mit egoistischen Verhaltensweisen entstehen in der Hoffnung, die eigene Lücke (aktuelle Leere) wird geschlossen. Doch die Frage stellt sich dann, ob der mögliche Lückenfüller mit „Verliebtsein/der Liebe“ wirklich was gemeinsam hat?
Selbstverständlich brauchen wir mal eine Person und können es dieser einen Frau / diesem einen Mann direkt so mitteilen (Bedürfnis). Dennoch darf nicht erwartet werden, dass jedes der Wunsch-Bedürfnisse von der möglichen Beziehungsperson erfüllt beziehungsweise überhaupt erfüllt werden kann, wenn gleichzeitig die Person sich wie ein Fähnchen im Wind dreht.
Um eventuelle Verletzungen abzuwenden, gilt es zu erkennen, wann eine Beziehungsperson nur als ein „Liebes-Lückenfüller“ gebraucht wird. Sogenannte „Liebesbeweise“, wie beispielsweisen mit Sätzen: „Ich brauche dich, ich kann ohne dich nicht“ – können zu Verwechslung führen. Darin steckt öfters, wenn auch „unbewusst ausgeführt“ eine egoistische Absicht. Denn ein „Brauchen“ bedeutet auch ein „Gebrauchen/Verbrauchen“, besonders wenn es in einem ungesunden Verhältnis zwischen zwei Personen steht.
