Inflation [ Theorie ]
Die Geldmenge ist größer als die Gütermenge. Die Folge ist Kaufkraftverlust durch insgesamt steigende Preise ohne qualitative und quantitative Veränderungen der Produkte oder Dienstleistungen.
1. Angebotsinduzierte Inflation (Kosteninflation)
Preisteigerung gehen vorrangig von der Angebotsseite, den Unternehmen aus. Mögliche Ursachen können sein: Lohn- und allgemeine Zins-, Steuererhöhungen; Preissteigerungen von Rohstoffen, Naturkatastrophen (Krisen)
- Lohn Preis Spirale:
Beschreibt die Korrelation zwischen Preissteigerungen und steigenden Löhnen, die einen inflationären Prozess auslösen können. Ob nun geforderte Lohnerhöhungen für gleichbleibende Reallöhne der Arbeitnehmer die Gründe für die Preisteigerung sind oder die Preissteigerung selber die geforderten Lohnerhöhung erst auslösen, ist unbestimmt. - Die Korrelations (-forschung) untersucht die Zusammenhänge zwischen zwei oder mehreren Merkmalen, Ereignissen oder Zuständen (unabhängige und abhängige Variable). Eine kausale Beziehung zwischen den Merkmalen, Ereignissen oder Zuständen muss jedoch nicht bestehen. In der Psychologie wird zum Beispiel untersucht ob es einen Zusammenhang zwischen Berufserfolg und Intelligenz besteht? Oder wie beispielsweise soziodemographische Merkmale (Alter, Geschlecht, Bildungsstand, Charaktertyp..) mit der Gesundheit und des psychischen Wohlbefindens zusammenhängen.
2. Angebotsinduzierte Inflation (Gewinninflation)
Gesteigert wird der inflationäre Prozess dadurch, dass der Gewinnanteil der Unternehmen weiter erhöht wird bzw. bei geringerem Absatz der Produkte soll der Gesamtgewinn weiter realisiert werden. Erhöhte Gewinne können sich auf das Preisniveau der Produkte auswirken.
3. Steuerinflation
Im Marktpreis sind auch indirekte Steuern: Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer), Mineralösteuer, Biersteuer, Kaffeesteuer usw. enthalten. Eine Erhöhung dieser Steuern führt zwangsläufig zu Preissteigerungen.
4. Monetäre Inflation (Hauptursache)
Gezielt wird mehr Geld in den Umlauf gebracht um die Staatsausgaben zu finanzieren → die Folge ist ein Kaufkraftverlust für den Konsumenten, das durch das Überangebot der Geldmenge entsteht (Geldwertstabilität nimmt ab) → verantwortlich dafür:
Die Europäische Zentralbank (EZB), Geschäftsbanken, Internationaler Währungsfonds (IWF), die heutigen Börsen mit dem Handel von Derivaten (Wetten auf Rohstoffe, Energie, ganze Staaten) und das Federal Reserve System (FED) mit US-Dollars. Kein Staat, keine Regierung oder Bank wird die Schulden „real“ zurückzahlen. Denn durch das virtuelle Drucken von neuem Geld aus dem Nichts, sind die Schulden von heute – übermorgen weniger Wert und es muss weniger zurück gezahlt werden. Die Folgen sind stetige Erhöhungen der Verbraucherpreise, bis das Geld nichts mehr Wert ist. Dieser Effekt kann zeitlich lange verzögert eintreffen. Diesbezüglich gibt es andere Autoren, die sich mit der monetären Inflation befassen.
Mögliche Auswirkungen einer monetären Inflation:
- Die Globalisierung und die unterschiedlichen Wirtschaftssysteme
(Import ist günstiger, schwächt jedoch die heimische Industrie)
Die Verstrickungen der einzelnen Länder untereinander (Banken, Staaten ..) - Abwanderung von Unternehmensstandorten ins Ausland (zur Realisierung von noch mehr Gewinnen),
die Folge: Lohnsenkung im Heimatland - Hohe Arbeitslosigkeit bzw. Arbeitsarmut (Arbeiten an der Armutsgrenze)
- Die Folge: Steuerausfall = dadurch erhöhte Staastsschulden
[Abgeordnete (Staat) .. passen sich der Situation meist nicht an!] - Geldvermehrung: Staat versucht die Schulden Weg-zu-Inflationieren
- Hyperinflation folgt: Bürgerkriege oder Schlimmeres .. die Enteignung von privatem Eigentum wird folgen
(Sachgüter, Gold, Silber, Versicherungen ..) - Entstehung einer neuen Währung mit dem gleichen System
Auch wenn die Weltbevökerung wächst, ist diese für die vielen Zustände in der Welt nicht (einzig) verantwortlich. Die Welt hat genügend Wasser und Rohstoffe für alle, jedoch stimmt die Umverteilung nicht. Zudem verbrauchen die Industriestaaten die meisten Rohstoffe und produzieren den meisten Müll.
- Jahr 1804: 1 Milliarde Menschen auf der Welt
- Jahr 2011: 7 Milliarden Menschen auf der Welt
Aktuelle Weltbevölkerung / http://www.census.gov/popclock/
Im Zuge dieser Zahlen und der veralteten Methoden → Geldkreislauf → ist es ratsam: Jetzt auf globale Systemänderungen und alternative Energietechniken hinzuarbeiten. Die Geschichte Treibstoff als Biosprit für Autos anzubauen und dafür wichtigen Nährboden zu zerstören [ Abholzung der Regenwälder und Zerstörung der Anbauflächen für Getreide- und Nahrungsmittel; Privatisierung der Grünflächen durch ausländische Konzerne ], ist dumm. Die Preise für Getreide- und Nahrungsmittel werden zwangsläufig ansteigen, der Hunger in der Welt wird noch weniger gestillt und die Bauern werden aufgrund der staatlichen Subventionen vermehrt Biosprit anbauen und keine Getreide- und Nahrungsmittel.
5. Inflation und Schulden
Schulden von 100 Einheiten bleiben auch bei einer hohen Inflationsrate Schulden von 100 Einheiten [ Nominalwert ].
Die Schuldner sind jedoch in diesem Fall begünstigt und die Gläubiger durch die hohe Inflationsrate benachteiligt, da das Geld weniger an Wert gewinnt, wie zuvor [ Realwert ].
Zum Beispiel:
Sie erhalten auf Ihre Anlage: 4% Guthabenzinsen (pro Jahr)
Die Inflationsrate beträgt: 5% (pro Jahr)
Der Gläubiger müsste den Zins theoretisch auf 9% erhöhen, um eine Realverzinsung von 4% zu erreichen.
Durch hohe Inflationsraten senken die Staaten den Realwert Ihrer Schulden, da Sie effektiv weniger zurück zahlen müssen! Diesen Verlust erkennt man sehr gut bei Bundesschatzbriefen [Typ A, B], das sind Schuldverschreibungen vom Staat. Der Erwerber von solchen Schuldverschreibungen [Bürger] leiht dem Staat einen fixen Geldbetrag, worauf der Erwerber nach einer bestimmten Laufzeit Zinsen erhält. Diese niedrigen Zinsen decken nicht im Ansatz die hohe Inflationsrate ab. Ein gutes Geschäft für den Staat, ein schlechtes Geschäft für den Erwerber. Ideologisch betrachtet könnte man auch meinen, man helfe seinem Staat – wer so denkt, kann weiterhin Bundesschatzbriefe kaufen.
6. Importierte Inflation
Hat Land A eine Inflationsrate von 20 Prozent und Land B von 5 Prozent, verteuern sich bei festen Wechselkursen die Produkte auch in Land B – falls es keine günstigen Substitute [Ersatzgüter = Alternativprodukte] auf dem Markt angeboten werden.
7. Nachfrage Inflation
Aufgrund der hohen Nachfrage und einem geringen Angebot, können die Unternehmen [aufgrund Ihrer Marktmacht – Marktmachtinflation] die Preise erhöhen und meist erfolgreich umsetzen, beispielsweise: Benzin und lebenswichtige Produkte.
8. Staatlich festgesetze Preise
Staatlich festgelegete Preise, die die Lebenshaltungskosten ansteigen lassen → Müllabfuhr, Strom, Gas, Wasser, Benzin, Tabaksteuer, Rundfunk, Schwimmmbäder etc.. .
Theorie von John Maynard Keynes und Neo-Klassisches Modell
Ob nun die Nachfrage das Angebot bestimmt oder umgekehrt, ob nun die Politik fiskalpolitische Instrumente einsetzen soll (in guten Zeiten soll der Staat öffentliche Ausgaben senken und Steuern erhöhen; in schlechten Zeiten soll der Staat die Steuern senken und öffentliche Ausgaben erhöhen .. usw. ) oder ob sich der Staat überhaupt in das Marktgeschehen einmischen soll, wird in verschiedenen Theorieansätzen diskutiert.
ps.
Dieser Artikel wurde 2011 erstmalig auf unserer anderen Webseite veröffentlicht.