Es gibt zahlreiche Definitionen und Meinungen über das Controlling. Doch die einfachste Antwort ist: Controlling ist eine Abteilung, die die Erfolgskontrolle eines Unternehmens überprüft. Dabei entlastet und unterstützt die Controlling-Abteilung das Unternehmen und gleichzeitig damit die oberste Führungsebene. Die Controlling-Abteilung liefert wichtige Informationen, durch die Unternehmensentscheidungen transparenter, klarer und eindeutiger getroffen werden können. Das Controlling selber, findet schon in vielen Abteilungen des Unternehmens statt.
Beispiele der Controlling Abteilungen
- Im Personal -Controlling sind es mitunter
Soll-Ist Daten von Fluktuationen, Schulungstagen oder auch Schulungsinhalten, Ausbildungsquote, Stellenbeschreibungen - Im Marketing -Controlling
Umsatzstatistik eines Produktes, Marktanteile, Deckungsbeitragsrechnung, Außendienst - Im Qualitäts -Controlling
Das Total-Quality-Management (TQM) mit den verschiedenen Werkzeugen z.B. die Qualitätswerkzeuge Q7
Darüber hinaus können Controller überall eingesetzt werden. Beispielweise ein Regionalcontroller, der für bestimmte abgesteckte Bereiche zuständig ist oder ein Projektcontroller, der für besondere Projekte eingesetzt wird. Ein zentraler Ansprechpartner ist dabei als Führungsverantwortlicher für die Durchführung und den Informationsaustausch verantwortlich. Dieser zentrale Ansprechpartner kann auch die Führungsposition eines Unternehmens sein.
Der heutige Controller sollte nicht nur mathematisch gut aufgestellt sein, sondern analytisch Denk-Stark und komplizierte Sachverhalte im Gesamtkontext sehen; um daraus letztendlich eine Lösung für ein Problem herzuleiten.
Die Methodenkompetenzen eines Controllers sind erweitert durch:
- Teamfähigkeit, Sozialkompetenz, Veränderungsbereitschaft, Konflikt- und Konsensfähigkeit und
- gegebenenfalls noch um Trainerfähigkeiten erweitert
Eine nicht immer selbstverständliche Eigenschaft ist, solche Methodenkompetenzen zu besitzen. Doch es gilt wie in vielen Bereichen: Fachwissen alleine reicht nicht für eine überzeugende Darstellung und Umsetzung von Maßnahmen aus.
Der gute Controller wirkt als Problemlöser und Spannungsfeldlöser
- Warum die Abweichung?
Empfehlung: Wenn, dann Korrekturmaßnahmen einleiten - Erreichen wir das Ziel noch?
Welche Maßnahmen sind zu erarbeiten? Hier wird deutlich, dass erst durch die eindeutige Zielformulierung, wie z.B.: Mehr Marktanteil bei Produkt XY um 2 Prozent in Europa oder Deckungsbeitragserhöhung der Produktgruppe B um 5 Prozent bis Juni 2012 eines Unternehmens, der Aufgabenbereich einer Controlling-Abteilung festgelegt wird. Hierbei wird das Gesamtziel auf die Bereichsziele (Abteilungen) bis zu den Einzelzielen (Zielvereinbarungen des einzelnen Mitarbeiters) heruntergebrochen. Dabei sollte jedoch die operative Ebene (Mitarbeiter, eigentliche Leistungserstellung) mit realistischen Zielen vertraut gemacht werden, um die Motivationswirkung durch eventuelle Überforderung oder falsche Ziele nicht zu gefährden.
Die Aufgaben des Controlling?
Die Kernaufgaben des Controlling sind:
Planung, Kontrolle, Information und Koordination (von Informationen und Führung)
Darunter ist folgendes zu verstehen:
- Finanz- und Liquiditätsplanung, Umsatzplanung, Rentabilitätsplanung
- Frühwarnsysteme einrichten, Toleranzen festlegen, (Gegen-) Maßnahmen planen
- mögliche Bedrohungen und Chancen erkennen, Gefährdungen der Geschäftsleitung verdeutlichen
[ Was ist produktiv? (Output ist höher als der Einsatz),
Was ist unproduktiv? (Kein zusätzlicher Wert) ] - Budgetierung, Bilanzanalyse, Unternehmensentwicklung mit ausbauen
Strategisches Controlling | Operatives Controlling |
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Analysetechniken im Controlling
Eine Vielzahl von Analysetechniken helfen dem strategischen Controlling diese Ausführungen zu festigen. Hier nur wenige Beispiele:
Tools -Strategisch im Controlling |
Tools -Operativ im Controlling |
Die Gap-Analyse ist eine grafische Darstellung von strategischer Lücke. Differenz zwischen Zielplanung und aktueller Situation (Soll – Ist). Schließung dieser Lücken möglich beispielsweise mit dem Marketing: Produkt-Markt-Strategie | Kostenrechnung |
Die Erfahrungskurve-Analyse basiert auf Lerneffekten, Kostendegression (Stückkosten können mit zunehmender Ausbringungsmenge um 20% bis 30% gesenkt werden) und der Erzielung günstigerer Bezugskonditionen durch politischen Einfluss und Marktmacht. Ein Beispiel hierfür ist der Einkaufschef von VW, Ignacio López, und der sogenannte López-Effekt, der jedoch auch negative Folgen mit sich bringen kann, wie etwa eine minderwertige Qualität beim Golf IV. Aus diesem Grund stehen wir der Erfahrungskurve eher skeptisch gegenüber. Dennoch berücksichtigt diese Kurve auch den technischen Fortschritt. | Buchaltung |
Produkt-Lebenszyklus [ Marketing ] |
Gewinn- und Verlustrechnung |
Portfolio-Methode [ Marketing ] |
Steuern, Versicherungen |
Soft-Analyse [ Verbindung zur SWOT – Analyse ] |
Reporting [ Tabellen, Grafiken, Vier-Fenster-Berichtswesen (Vorjahr, Plan, Ist, Abweichung) ] |
SWOT – Analyse | Kennzahlen – Analyse [ Benchmarking (Vergleich mit Wettbwerb oder Produkten) ] |
Frühwarnsysteme folgen aus der ex-ante-Bereitschaft (frühzeitige Erkennung): 1.ökonomische Frühindikatoren (Konjunktur) 2.Martkentwicklung (Beschaffung, Wettbewerb) 3.Technologie (neue Verfahren) 4.Soziale (Werte, Demographie) 5. Politik | |
Vier Wesensmerkmale der Balanced Scorecard: Kundenperspektive, Finanzperspektive, Lern- und Entwicklungsperspektive sowie interne (Geschäftsprozess) Perspektive. Sie spiegelt die Strategie wider und ermöglicht die Balancefindung in allen Bereichen – einschließlich Ziele, Kennzahlen, Vorgehen und Maßnahmen (Aktionen, Projekte). |
Balanced Scorecard [ BSC ]
Kennzahlen beziehen ihre Informationen aus der Vergangenheit. Außerdem sollten Kennzahlen nie alleine betrachtet werden, sondern in Gesamtkontext mit anderen Kennzahlen, zur Überprüfung auf die gewählte Unternehmensstrategie, betrachtet werden. Die Balanced Scorecard [ BSC ] ist ein vernetztes System von Kennzahlen, welches in der Lage ist, finanzielle Steuerungsgrößen zu erkennen, wie auch die umfassende Wechselwirkung der gewählten Unternehmensstrategie umfassend darzustellen.
Professor Robert S. Kaplan und Dr. David P. Norton entwickelte die BSC mit den vier Perspektiven: Kunden, Finanzen, Lernen und interne Prozesse – die im Zusammenhang miteinander stehen und eine Balance zur Unternehmensstrategie entwickeln sollen. Ein durch Vision und Strategie abgeleitetes Managementsystem, das die wichtigsten Aspekte eines Unternehmens widerspiegelt. Management umfasst alle entscheidenden, planenden, organisatorischen, kontrollierenden, steuernden und entscheidenden Tätigkeiten zum Zwecke der Lösung der Gesamtaufgabe eines Unternehmens.
Weitere Managementsysteme:
- Terminmanagement, Qualitätsmanagement, Projektmanagement, Risikomanagement, Kommunikationsmanagement
Beispiel: Balanced Scorecard [ BSC ]
⇒ ⇒ Vision [ In 2014 sind wir die Marktführer ] und Strategie [ Der Weg dorthin ] ⇐ ⇐
Erzielung eines überdurchschnittlichen Gewinns, Steigerung der Kundenzufriedenheit und Senkung der Beschaffungskosten.
Finanzen Wie verhalten wir uns gegenüber unseren Geschäftspartnern? Die Finanzperspektive orientiert sich auch nach Modell des Produktlebenszyklus: Einführung, Wachstum, Reife, Sättigung
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Kunden Wie verhalten wir uns gegenüber unseren Kunden?
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Vision [ In 2014 sind wir die Marktführer ] und Strategie [ Der Weg dorthin ] |
Interne Geschäftsprozesse Wie können wir unsere Prozesse verbessern? Wie z.B., Innovationsprozesse, Betriebsprozesse, Kundendienstprozesse
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Lern- und Entwicklungsperspektive Wie können wir Veränderungs- und Wachstumspotenziale fördern? Förderung und Training von Mitarbeitern, die die Leistungsfähigkeit im Betrieb erhöhen
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Beschwerdemanagement-System
Beschwerden als wertvolle Quelle nutzen, zur Optimierung der internen Prozesse und zur Vermeidung von Risiken.
1.Frühzeitiges Einbeziehen der Mitarbeiter | Nur so ist eine große Akzeptanz erreichbar. |
2.Verantwortlichkeiten festlegen | Kontrollierte und zügige Bearbeitung, wie auch die Rückmeldungen (Antworten) dem Kunden gegenüber. |
3.Datenerfassung an allen Eingangstellen | Grundlage für Nachvollziehbarkeit und Transparenz. |
4.Auswertbare Datenstrukturen schaffen | So entsteht ein „lernfähiges System“ und es können Schwerpunkte und Prioritäten gesetzt werden. Kundenrückmeldungen sind dabei ein wichtiger Bestandteil. |
5.Aufbau einer Beschwerdesimulation | Beschwerden werden als Chance im Unternehmen gesehen und Verbesserungsprozesse in Gang gesetzt; Glaubwürdigkeit gegenüber dem Kunden wird erhöht, da das Unternehmen offensiv mit Beschwerden umgeht. |
6.Unternehmenskultur | Fördert die Vermeidung von Wiederholungsfehlern, anstelle von Schuldzuweisung. |
Supply-Chain-Management [ SCM ]
Bereiche, die im Supply-Chain-Management bearbeitet werden, umfassen Logistik, Marketing, Controlling und Produktion. Ziel ist die Verbesserung der Wertschöpfungskette von der Rohstoffgewinnung bis zum Verkauf an Endkunden. Dabei sollen Effizienz und Effektivität optimal aufeinander abgestimmt werden, um:
- Flexible Anpassung an Marktveränderungen
- Senkung von Lagerbeständen bzw. der Kapitalbindung
- Flexible Anpassung an Marktveränderungen
- Verkürzung von Lieferzeiten [ durch effektivere Produktion ]
- Verkürzung der Prozessqualiät [ Kostenersparnis ]
- Verbesserung der Produktqualität [ höhere Kundenzufriedenheit ]
- Flexible Anpassung an Marktveränderungen
Gesamt -Vorteile:
Kostenreduktion, Verbesserung der Transparenz der Material-, Finanzinfomation, Kontinuierliches Prozesscontrolling
ps.
Dieser Artikel wurde 2010 erstmalig auf unserer anderen Webseite veröffentlicht.