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Der Wechselkurs ist der Preis, zu dem zwei Währungen getauscht werden können. Eine Wechselkursparität bzw. Währungsparität bedeutet das ein festes Umtauschverhältnis zwischen zwei Währungen fixiert wird, dies funktioniert aber nur – wenn die wirtschaftliche Situation annähernd gleich ist. Schon im 18 Jhd. basierte die Währung auf der Goldparität. Es durfte nur so viel an Geld ausgegeben werden, wie es die Goldreserven zuließen. Eine Expansion des Geldes konnte nur erreicht werden, wenn man sich nicht an die Goldregel hielt. Die Goldregel wurde demnach nicht immer eingehalten, sodass der Goldstandard vor Ausbruch des 1.Weltkrieges aufgehoben wurde.

System fester Wechselkurse
Devisenmärkte sind überflüssig. Der Wert der Währung wurde früher in Gold ausgedrückt [ Goldparität / Goldleitkurs ]

1944 wurde in Bretton Woods [ nähe Washington, Amerika ] das System der festen Wechselkurse auf Goldstandard – diesmal aber mit anderen Regeln, beschlossen – [ Das auf Gold basierendes Währungssystem mit festen Wechselkursen ].

Hintergrund war den internationalen Handel zwischen den 45 Nationen zu fördern – jedoch ratifizierten [ Vertrag rechtskräftig und verbindlich machen ] nur 30 Mitgliedsstaaten. Die Leitwährung war der US-Dollar, wonach sich die beteiligten Regierungen verpflichtet haben den festen Wechselkurs innerhalb einer Bandbreite von oben und nach unten“ um max. 1 Prozent gegenüber dem US-Dollar zu halten. Das bedeutet, dass die Zentralbanken der Mitgliedsländer am Devisenmarkt intervenieren mussten. Die USA war im Gegenzug nur verpflichtet US-Dollar bei Bedarf in Gold einzulösen [ Goldeinlösegarantie ]. Die FED [ Die Federal Reserve – synonym US-Notenbank, in privater Hand ] übernahm dabei die Rolle als Zentralbank, die Gold gegen Dollar zu diesem festen Kurs kaufen und verkauften durfte.

Der Wert von 35 US-Dollar wurde auf 1 Unze Gold [ 31,1034 Gramm ] fixiert.

Zusammenbruch Goldstandard, Bretton Woods

Solange die USA Exportüberschüsse verzeichnen konnte verlief dieses System – der festen Wechselkurse auf Goldstandard – gut. Jahre später aber, folgten Leistungsbilanzdefizite → mehr Import wie Export. Umfangreiche Sozialprogramme und die Finanzierung des Vietnam-Kriegs, hinterließ zusätzlich Defizite im Staatshaushalt. Sodass die Deckungsvorschrift der USA bzw. der Federal Reserve Bank [ FED ] nicht mehr eingehalten wurde und über die Goldreserven hinaus, vermehrt Geld in den Umlauf gebracht werden musste.

Ein Überangebot an Dollar-Reserven entstand außerhalb der USA und überstieg die Goldreserven. Als einzelne Staaten ihre Dollarreserven in Gold einlösen wollten, hob 1971 Präsident Nixon die Goldparität und die Verpflichtungen „Dollar in Gold“ einzulösen auf. Abwertung des Dollars um bis zu 10% retteten das System der festen Wechselkurse nicht, sodass 1973 das System von Bretton Woods endgültig zusammen fiel. Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank [ International Bank for Reconstruction and Development (IBRD) ] blieb aus dem gegründeten System, wie auch die Federal Reserve Bank (FED) erhalten.

Interessant nur, dass man eine Verpflichtungen einfach so auflösen kann.. ?


Die Befürworter eines Währungssystems auf Goldstandard sollten spätestens hier erkennen, dass auch ein Goldleitkurs keine Lösung ist.

  1. Die Deckungsvorschrift kann jederzeit geändert werden bzw. aufgelöst werden – auch zu Erkennen an den Konvergenzkriterien der Europa Länder [ Eintrittsbedingungen, Preisstabilität, Verschuldung ], die jedoch nicht eingehalten wurden und werden.
  2. Zudem kann Gold und das Wertverhältnis zu Papiergeld beliebig festgesetzt werden. 1 Unze Gold kann auf 35 US-Dollar oder auf 80 US-Dollar fixiert werden.

Ein System funktioniert nur so lange, so lange die Regeln auch eingehalten werden. Denn wenn die gesetzten Regeln gebrochen werden – ist es unbedeutend, ob Gold als Deckungsvorschrift für das Geld fixiert wird oder viele Säcke voll Müll. Ein System auf Goldstandard löst nicht im Ansatz die Probleme der Banken, Staaten, Finanzmärkten und folglich die gesellschaftlichen Strukturen.

ps.
Dieser Artikel wurde 2012 erstmalig auf unserer anderen Webseite veröffentlicht.

Hinweis:
Dieser Artikel wurde 2012 erstmalig auf unserer anderen Webseite veröffentlicht.
Allgemeine Quellen:
www.bundesbank.de --> Link » PDF
Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaften (HdWW), Band 4, Gustav Fischer, J.C.B. Mohr, Vandenhoeck & Ruprecht, ISBN 3-525-10254-2
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