Das Europäische System der Zentralbanken (ESZB) besteht aus der Europäischen Zentralbank (EZB) und den nationalen Banken (zur Zeit 28 in der EU), welches am 1.Januar 1999 sein Dienst aufnahm.1
Die Europäische Zentralbank mit Sitz in Frankfurt hat den Status der ehemaligen Deutschen Bundesbank übernommen. Geldpolitische Entscheidungen trifft dabei der EZB-Rat (Direktorium und die Präsidenten der nationalen Notenbanken). Die Europäischen Zentralbank (EZB) agiert unabhängig von Weisungen des EU-Ministerrats und der EU-Kommission. Mehr Infos » EZB-Rat (www.global-rates.com)
Vorrangige Ziel der Europäischen Zentralbank:
Die Preisstabilität in einer Volkswirtschaft zu gewährleisten.
(so die Theorie)
Weitere Aufgaben der Europäischen Zentralbank (EZB)
- Festlegung und Ausführung der Geldpolitik des Euro-Währungsgebiets
- Durchführung von Devisengeschäften im Rahmen der Wechselkurspolitik:
Dies umfasst die sogenannte Interventionspflicht, um Wechselkursstabilität zu gewährleisten Flexible Wechselkurse – WKM II. - Haltung und Verwaltung der offiziellen Währungsreserven der Mitgliedstaaten: Die EZB verwaltet die Währungsreserven, um die Stabilität des Euro zu unterstützen.
- Förderung der Banknotenausgabe durch die nationalen Notenbanken:
Die EZB hat das ausschließliche Recht, die Ausgabe von Banknoten innerhalb des Euroraums zu genehmigen. - Aufsicht über Kreditinstitute und Gewährleistung der Stabilität des Finanzsystems:
Die EZB überwacht Banken, um ein stabiles Finanzsystem sicherzustellen. - Internationale und europäische Zusammenarbeit:
Die EZB arbeitet mit anderen Zentralbanken und internationalen Organisationen zusammen, um globale wirtschaftliche Stabilität zu fördern.
Inhaltsverzeichnis
zu Europäische Zentralbank, Kreditzins?
Dieser Artikel wurde 2010 erstmalig auf unserer anderen Webseite veröffentlicht.
- Ziele einer Bank?
- Auswirkungen von Leitzinserhöhung und Leitzinssenkung für den Kunden
[ Wann ist der Kredit günstig? ] - Investitionsentscheidungen und der Zins?
- Umlaufgeschwindigkeit des Geldes [ EZB ]
– Kritik am BIP - Preisstabilität gewährleisten [ EZB ]
– M3 und 2,5 -prozentige Wachstumsrate gefordert? - Geldpolitische Instrumente der Europäischen Zentralbank [ EZB ]
Ziele einer Bank?
Ziel der Bank ist es, Geld zu verleihen. Dafür müssen die Geschäftsbanken Sparer finden und gleichzeitig Schuldner suchen. Die Geschäftsbanken selbst sind Zwischenhändler und handeln entweder untereinander oder die Geschäftsbanken leihen sich Geld bei der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Höhe der Leihgebühr zwischen der Europäischen Zentralbank (EZB) und den anderen Geschäftsbanken nennt sich: Leitzins.
Wir Konsumenten zahlen bei unserer Geschäftsbank (Hausbank) den Kreditzins, der entweder höher ausfällt (Kreditzinsen steigen an) oder niedriger ausfällt (Guthabenzinsen werden weniger) als der Leitzins.
Leitzins und Auswirkungen für Kreditnehmer?
Europäische Zentralbank und Leitzins
Inwieweit die Banken die Zinsen für die Kunden anpassen, ist umstritten. Auch wenn die Geschäftsbanken sich durch einen günstigen Leitzins über die europäische Zentralbank Kredite beschaffen können, bedeutet das nicht, dass die günstigen Konditionen an den Kunden weitergegeben werden.
- Falls die Anpassung von Leitzinssenkungen für günstige Kredite erfolgt, dann zeitlich meist stark verzögert.
- Falls die Anpassung von Leitzinssenkung erfolgt, dann auf Guthabenzinsen relativ schnell und der Sparkunde erhält jetzt weniger Zinsen auf seine Geldanlage.
» Aktueller Leitzins – Zinssatz der Zentralbank von Europa «
Auswirkungen von Leitzinserhöhung und Leitzinssenkung für den Kunden
[ Wann ist der Kredit günstig? ]
⇑ | Steigt der Leitzins der Europäischen Zentralbank | Werden die Kredite für den Konsumenten teurer |
⇑ | Steigt der Leitzins der Europäischen Zentralbank | Werden die Guthabenzinsen für den Konsumenten auch höher ausfallen |
⇑ | Steigt der Leitzins der Europäischen Zentralbank | Soll die Inflation dämpfen |
⇓ | Sinkt der Leitzins der Europäischen Zentralbank | Werden die Kredite für den Konsumenten günstiger |
⇓ | Sinkt der Leitzins der Europäischen Zentralbank | Werden die Zinsen für Geldanlagen und Girokonten sinken |
⇓ | Sinkt der Leitzins der Europäischen Zentralbank | Soll die Wirtschaft in Form von Kreditvergaben wieder beleben |
Investitionsentscheidungen und der Zins?
Auch wenn der Zins für betriebliche Investitionen und auch private Investitionen wichtig ist, entscheidet nicht alleine der Zinssatz, ob eine Investition getätigt werden soll oder nicht. Viele andere Faktoren wirken und entscheiden den Prozess der Investition mit.
Beispiele für Investitionsentscheidungen
- Gewinnerwartungen
- Prognose in die Zukunft (z.B. Technologische Veränderungen)
- nationale und internationale wirtschaftliche Situation
- erwartete und veränderte Kosten
- persönliche Beweggründe
- Arbeitsplatzsicherheit
- Risikobewertung
- Steuerliche und rechtliche Überlegungen
- Marktentwicklung
- Persönliche Werte und Ziele (insbesondere bei privaten Investitionen
Umlaufgeschwindigkeit des Geldes [ EZB ]
Die Europäische Zentralbank (EZB) steuert die Geldmenge (M3), um das Wachstum der Gütermenge in der Volkswirtschaft (Bruttoinlandsprodukt, BIP) zu unterstützen. Die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes, die angibt, wie oft eine Geldeinheit für Transaktionen verwendet wird, kann auf ein höheres Transaktionsaktivität und damit potenzielles Wirtschaftswachstum hinweisen. Zudem beeinflussen geopolitische Faktoren wie wirtschaftliche Schocks und globale Nachfrageschwankungen das BIP-Wachstum.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Aufgabe übertragen bekommen, die Geldmenge so zu steuern [Geldmengenwachstum M3] wie entsprechend die Gütermenge in einer Volkswirtschaft wächst (Bruttoinlandsprodukt-Zuwachs). Dabei ist die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes gemeint, die beschreibt, wie oft eine Einheit Geld innerhalb eines bestimmten Zeitraums für Transaktionen verwendet wird. Eine höhere Umlaufgeschwindigkeit kann darauf hindeuten, dass mehr Transaktionen stattfinden, was potenziell das Wirtschaftswachstum ankurbeln kann. Auch geopolitische Faktoren, wie wirtschaftliche Schocks oder Veränderungen der globalen Nachfrage haben Einfluss auf BIP-Wachstum.
Probleme entstehen, wenn die Europäische Zentralbank (EZB) oder die Federal Reserve (FED) sich nicht an die Regeln bezüglich des Verhältnisses von Geldmenge zu Bruttoinlandsprodukt (BIP) halten. Oft ist die Geldmenge höher als die gesamtwirtschaftlichen Leistungen einer Volkswirtschaft, was zu negativen Folgen wie Inflation und Verschuldung führen kann.
Kritik an der Kennzahl BIP:
- Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst nur die verkauften Waren und Dienstleistungen, die in einer Periode in einer Volkswirtschaft angeboten und abgerechnet werden. Dabei gibt das Bruttoinlandsprodukt keine Auskunft über Wohlstand oder Wohlbefinden in einem Land, sondern misst nur die wirtschaftliche Aktivität in Zahlen gemessen. Zum Beispiel steigert jeder Autounfall das Bruttoinlandsprodukt (BIP) insofern, weil durch die Dienstleistung ein Neuwagen, Werkstatt oder Abschleppdienst in Anspruch genommen wird. Auch umweltbedingte Faktoren wie beispielsweise: Sturmschäden und dessen Wiederaufbau, fließen in die Berechnung des Bruttoinlandsprodukt ein. Das Bruttoinlandsprodukt zeigt als nur einen Geldstrom an, nicht aber den Lebensstrom und damit das Wohlbefinden der Menschen. Das Bruttoinlandsprodukt ist nur im Vergleich zu anderen Ländern interessant. Volkswirtschaften sind geneigt das Wachstum Pro-Kopf (BIP) anzuzeigen, jedoch kann das reale Einkommen bzw. das verfügbare Einkommen mehr aussagen. Die Einkommensverteilung kann auch grafisch dargestellt werden (z.B. Lorenzkurve).
Preisstabilität gewährleisten [ EZB ] ?
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt im Euro-Raum an, die Preisstabilität zu gewährleisten, indem sie einen Referenzwert von 4,5 % für M3 festlegt. Dieser Referenzwert bedeutet, dass die Geldmenge (M3) um maximal 4,5 % pro Jahr wachsen sollte.
Dieser Referenzwert i.H.v. 4,5 % p.a. setzt voraus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP), also die gesamtwirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft, jährlich um 2,5 % steigt. Die verbleibenden 2 % setzen sich aus der jährlichen Preissteigerungsrate der Produkte und der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes zusammen.
Der Referenzwert von 4,5 % für M3 ist eng mit der Theorie verbunden, dass eine übermäßige Geldmenge im Umlauf zu Inflation führen kann. Wenn die Geldmenge schneller wächst als die Produktion von Gütern und Dienstleistungen (BIP), kann dies zu einem Anstieg der Preise führen.
- Als Geldmengenindikator umfasst M3 die Summe von [ M2 plus dem Bargeldumlauf ] außerhalb des Bankensystems. M3 beinhaltet kurzfristig mobilisierbare Vermögenswerte wie Einlagen auf Girokonten, Einlagen aus Schuldverschreibungen (bis zu 2 Jahre), Spareinlagen (mit einer Kündigungsfrist von 3 Monaten), Repogeschäfte (Wertpapiergeschäfte), Anteile an Geldmarktfonds und Geldmarktpapiere.
- M2 erweitert M1 um zusätzliche, weniger liquide Vermögenswerte. Es umfasst alle Komponenten von M1 sowie:
– Spareinlagen (z.B. Sparkonten), die zwar nicht sofort abgehoben werden können, aber relativ schnell in Bargeld umgewandelt werden können
– Einlagen mit einer kurzen Kündigungsfrist (z.B. Termineinlagen bis zu 3 Monaten)
– Geldmarktfondsanteile, die leicht liquidiert werden können - Bargeldumlauf bezieht sich auf das gesamte Bargeld (Münzen und Banknoten), das sich außerhalb des Bankensystems befindet, also in den Händen der Öffentlichkeit.
Kritik der Preisstabilität EZB
Dass eine Volkswirtschaft nicht stetig und jährlich eine 2,5 -prozentige Wachstumsrate [Bruttoinlandsprodukt] erzielen kann, zeigt, auf welchem unsicheren Fundament eine Volkswirtschaft beziehungsweise hier Europa aufgebaut ist.
Eine 2,5-prozentige Wachstumsrate würde beispielsweise vereinfacht bedeuten, dass im Jahr 2000 alle Bäckereien 1.000 Brote verkaufen und im Jahr 2001 dann 1.025 Brote. Diese Annahme mag zunächst realistisch erscheinen; jedoch kann das Wachstum nicht unbegrenzt stetig steigen, es sei denn, die Menschen werden zu Massenkonsum angeregt, um das System aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus bemerken Sie sicher schon bei Ihrer Arbeit die Arbeitsverdichtung – denn alle Bäckereien wollen schließlich ihre Ziele erreichen.
Um die angestrebte Wachstumsrate der EZB Vorgaben und i.H.V. 2,5% zu erzielen, sind viele Bäckereien gezwungen, ihre Produktionskapazitäten zu erhöhen. Dies kann durch längere Arbeitszeiten, höhere Produktivität pro Mitarbeiter (Druck auf die Mitarbeiter, mehr Produkte in kürzerer Zeit herzustellen) oder den Einsatz von automatisierten Maschinen geschehen. Auch können die Bäckerein versuchen, die Kosten zu senken, indem sie günstigere Zutaten verwenden oder weniger Personal einstellen – was wiederum die Qualität der Produkte beeinträchtigen könnte.
Geldpolitische Instrumente der Europäischen Zentralbank [ EZB ]
Refinanzierung (Theorie)
Geschäftsbanken beschaffen sich Geld bei der Europäischen Zentralbank (EZB), um ihre Liquidität (Zahlungsfähigkeit, Kassenbestand) zu sichern und Kredite an Kunden vergeben zu können. Die EZB verfolgt dabei das Ziel, durch verschiedene geldpolitische Maßnahmen, einschließlich der Bereitstellung von Liquidität, die Geldmenge im Umlauf zu erhöhen und somit die wirtschaftliche Aktivität zu fördern.
I. Offenmarktpolitik |
Ankauf und Verkauf von Wertpapieren: [ §1 WpÜG, §221 AktG z.B. Schatzwechsel, Schuldverschreibungen, Bankschuldverschreibungen, Aktien – Der Kauf seitens der Zentralbank, nennt man Pensionsgeschäfte §340b HGB ] zwischen der Europäischen Zentralbank (EZB) und den Geschäftsbanken = Offenmarkt, Verwendung des Zinstenders: Seit dem Jahre 2000 nur noch der Zinstender, nicht mehr der Mengentender! Die Geschäftsbanken müssen unter Angabe des Kaufpreis auch ein entsprechendes Zinsgebot abgeben. Der Zinssatz darf nicht unter dem der EZB Mindestbietungssatz liegen. Entsprechend dem Zuteilungsverfahren werden diese Gebote verteilt [ es gibt die holländische Variante (einheitlicher Zins) und die amerikanische Variante (individueller Zins) ] |
II. Ständige Fazilitäten |
1. Spitzenrefinanzierungsfazilität: [ Über Nacht können die Geschäftsbanken aus Europa – sich Geld bei der EZB – zu einem bestimmten Zinssatz ausleihen (marginal lending facility). Dieser Zinssatz bei der EZB bildet die Obergrenze der Finanzierungsmöglichkeiten. Verleiht die EZB beispielsweise Geld zu 5,0 Prozent Zins, so wird sich keine andere Geschäftsbank erlauben den Zins von 5,0 Prozent zu überschreiten. ] 2. Einlagefazilität: [ Geschäftsbanken aus Europa können Ihr Guthaben, überschüssige Liquidität – kurzfristig – bis zum nächsten Tag bei der EZB verzinst anlegen (over night). Die Verzinsung bei der EZB bildet die Untergrenze des Guthabenzins. Keine Geschäftsbank wird es sich leisten können die garantierten Guthabenzinsen der EZB zu schlechteren Konditionen anzubieten. Da alle anderen Geschäftsbanken ihr Geld ansonsten bei der EZB anlegen würden, anstatt bei anderen Geschäftsbanken. ] |
III. Mindestreservepolitik: Geschäftsbanken müssen eine Mindesteinlage bei der EZB halten, diese wird mit dem Mindestreservesatz (r) gesteuert. Die Europäische Zentralbank kann mit dem Mindestreservesatz (r) eine leichte Steuerung des Geldmarktes (Geldvolumen) vornehmen – verkleinert oder vergrößert den Geldschöpfungsmultiplikator und begrenzt damit die vielfache Kreditvergabe der Geschäftsbanken. Bei Senkung des Mindestreservesatz haben die Geschäftsbanken mehr Geld zur Verfügung (Kreditvergabe). Bei Erhöhung des Mindestreservesatz haben die Geschäftsbanken weniger Geld zur Verfügung. |