Im ersten Artikel dieser Serie sprachen wir von « Magie und der Gewohnheit ». Bevor wir in diesem Artikel auf mögliche Antworten zu sprechen kommen, um die (Sex-) Lust länger aktiv zu halten, möchten wir noch vorwegnehmen, dass Menschen sehr unterschiedlich sind. Was die eine Person erregt oder sogar aufregt, muss bei gleicher Intensität nicht bei der anderen Person ankommen. Dennoch gibt es Hilfestellungen (Tricks), um den natürlichen Gewohnheitsfaktor zu überlisten. Diese Beispiele können Sie für sich als Person und für die Partnerschaft gerne „individuell“ erweitern, die dann in Richtung Personenentwicklung abzielen.
7 Sieben Punkte,
um die Sexlust wieder zu erleben
Neues einbauen beziehungsweise
sexuellen Lustreiz verstärken?
sexuellen Lustreiz verstärken?
Die schnellste Art etwas zu verändern ist etwas Neues in Beziehungen einzubauen. Partnertausch oder regelmäßige Swingererfahrungen sind dabei nur eine Möglichkeit. Die andere Möglichkeit ist über verstärktes Reizempfindung die (Sex-) Lust zu erhöhen. Diesbezüglich gibt es mögliche Sexpraktiken. Doch wie Sie schon bei den Regeln „Wiederholung und Gewohnheit“ gelesen haben, wird auch die Lust bei bestimmten Sexpraktiken auf Dauer erhöht werden wollen, um der neuen Gewöhnung wieder zu entkommen (Unfallgefahr dabei nicht ausgeschlossen).
Sind sich also bewusst, dass auch bei dem Neuen die Gewöhnung eintreten wird und darüber hinaus zu einer Sucht werden kann. Inwieweit „das Neue“ der Beziehung bzw. der Beziehungsfreundschaft wirklich helfen kann, entscheiden alleine Sie. Manchmal muss man sich auch erst „Irren“, um den anderen Weg zu finden. Das Einverständnis eine „offene Beziehung“ synonym Beziehungsfreundschaft zu führen, fällt auch in diese Kategorie.
Haben verschiedene Sex -Variationen probiert?
Aktuell hören wir verschiedene Variationen von Filmmusik auf Soundcloud. Diese Variationen haben wir zuvor noch nie gehört und es begeistert uns somit aufs Neue. Oder Sie variieren die Fahrradstrecke, damit es nicht zu Langeweile führt und gleichzeitig werden auch andere Muskelgruppen beansprucht. Auf das sexuelle übertragen könnten folgende Hinweise unterstützen. Haben Sie auch mal Sex außerhalb des Bettes. Lernen Sie die Wohnung so richtig kennen, nebenbei können Sie auch noch Staubwischen. Die anderen Orte außerhalb der Wohnung können Sie aber auch kennenlernen, immer in Beachtung des Gesetzes: „sexuelle Ruhestörung“! Dabei gilt, je spontaner desto aufregender. Desweiteren müssen Sie nicht immer direkt mit dem Sex beginnen oder mit dem Sex aufhören, um die Lust zueinander zu erfahren.
Nähe und Distanz Regulierung
Wird die anfängliche Klammerung und unzertrennliche Aktivität bei Frischverliebten in der Regel noch gerne angenommen, kann diese sich schlagartig ins Gegenteilige wandeln. Denn aufgrund der Reizsättigung sind die Beziehungspersonen schnell gelangweilt (lustlos). So schwierig es manchmal erscheinen mag, doch eine gewisse Selbständigkeit bei Beziehungen sollte unbedingt erhalten bleiben.
Dabei kann die bekannte Distanz-Nähe-Regel helfen:
- Denn Distanz kann Nähe schaffen.
Vorteile von Distanz
Diese Distanz-Nähe-Regel reduziert auch die oftmals hohen Erwartungen, wie eine Person sich in Beziehungen verhalten muss. Zumindest dann, wenn die Beziehung gesund ist und über die Distanz-Nähe-Regel die eigene Selbständigkeit ausgebaut wird. Man kümmert sich in der Abwesenheit vom Partner intensiver mit sich selbst (Solo-Hobby, körperliche und geistige Pflege, wie Bekanntschaften, Freunde, Wissensaneignung oder einfach alleine entspannen ..). Und freut sich später umso mehr, wenn der Partner wieder da ist. Falls der Partner aber regelmäßig „unfreudig“ das Wiedersehen begrüßt, so sollte selbstverständlich die Beziehungsstruktur überprüft werden.
Spiegel-Aktionen → Empathie?
Einige Personen könnten das Beispiel mit den Sex -Variationen zu technisch betrachten und sich nur an sexuelle Leistungsvariationen orientieren (Sexstellungen). Sexuelle Variationen peppen zwar das sexuelle Erleben enorm auf, können die Gewohnheit aber nur hinauszögern, jedoch nicht gänzlich vermeiden. Wenn Sie tiefer in das sexuelle Erleben eintauchen wollen, dann kann Ihnen „der Spiegel“ und die „Empathie“ helfen.
Gefühle widerspiegeln?
Die Spiegelung bedeutet, die Gefühle und Stimmungen des Gegenübers wahrzunehmen und entsprechend zu spiegeln (wiedergeben). Eine Art „Echo“ wird bei Ihnen bewusst oder unbewusst ankommen und je nach Person unmittelbar oder zeitversetzt gespiegelt. Bereits im Artikel « Sex, Anfassen ist gleich Berühren? » haben wir die Folgen mit Spiegelung genauer erklärt.
Beispiele von Spiegel-Aktion-Reaktion (Echo)?
Spiegelung und Date
Die Spiegelung kann auch am Beispiel eines Dates erklärt werden. Wenn die Frau ihren Cocktail trinkt, wird der Mann in der Regel zeitversetzt nach seinem Cocktail greifen und einen Schluck trinken. Diese Spieglung hat weniger mit einer netten Geste, erlernte Etikette (Benimmregel) zu tun, sondern ist oftmals eine automatische „Sympathie-Spiegelung“.
Spiegelung und Tanz?
Unter anderem könnte es erklären, warum Frauen gerne mit Männern tanzen wollen. Denn sowie die Sympathie bei einem Flirt funktioniert, ist die Spiegelung beim Tanzen nicht anders. Intuitiv oder auch bewusst werden die Körperbewegungen der anderen Person aufgenommen und wiedergegeben beziehungsweise hier sogar versucht harmonisch anzupassen. Dabei soll herausgefunden werden, ob die Tanzpartner in erster Linie auf körperlicher Ebene miteinander harmonieren. Die Gefahr wie beim Sex besteht aber, dass geübte Tänzer und geübte Sexpartner bewusst ein falsches Bild provozieren könnten. Beziehungsweise auch ein ungewolltes Bild von Sympathie senden in der Art: „Ich möchte dich heiraten, ich möchte mit dir Sex haben“. Daher nutzen Sie alle Ihre Sinne, um alle Informationen des Tanzpartners zu erfahren.
Spiegelung und Sex?
Um eine befriedigende Sexualität mit Ihrem Partner zu erleben, ist die Spiegelung-Testung daher schon vor dem Sex wichtig. Zumindest in einer dauerhaften Beziehung. Dazu lesen Sie bitte nochmal den Artikel « Sex, Anfassen ist gleich Berühren? ».
Spiegelung und Tiere?
Auch Tiere spiegeln die Empfindungen des Halters wieder. Daher sollte endlich erkannt werden, dass bei der Hundeerziehung der Mensch als Patient als Erstes im Gespräch stehen sollte und nicht der Hund.
Spiegelung bei Eltern und Baby?
Wir bitten Eltern mit Babys sich unbedingt psychologische Ratgeber zu suchen, wie die Spiegelungen bei Babys funktioniert, da hier andere Regel gelten! Denn nicht selten können auch negative und ungewollte Verhaltensaktionen der Eltern folgen, die auf Dauer zu Problemen der Eltern-Kind-Beziehung als auch zum Kind selber führen können. Stichwörter zur Erinnerung: Spiegelung, Attribuierungsfehler, Unterschiede bei Mädchen und Jungs und natürlich die Gründe warum eine veränderte Spiegelung.
Gefühle, Einstellungen, aktuelle Gedanken, allgemeines Denken und Empfindungen über den Partner etc. haben Auswirkungen auf die Lust. Besonders dann, wenn Sie merken könnten, dass trotz aller Sexstellungen und Sexpraktiken der Sex unbefriedigt bleibt und der Sex mehr zwei einzelnen Solo-Tänzern ohne berührende Musik gleicht. Wohlgemerkt geht es hier nicht um ein „Richtig oder Falsch“ sondern, um die Erkenntnis, dass ein gewolltes und dauerhaftes Sexerleben mit dem einem Partner mehr ist, als nur Variationen an Sexstellungen, verschiedenen Orten oder neuer Reizverstärkung. Sich mühelos, spontan und leicht auf den anderen einzustimmen ist die Grundbasis für ein erfülltes Sexleben.
Empathie
Empathie ist die Fähigkeit sich der Gedanken- und Gefühlswelt anderer teilhaftig zu werden. Dadurch wird es leichter, die Welt aus Sicht der anderen Person besser sehen. Zu erkennen gilt hier, dass bei einer Empathie Sie die andere Person nicht gleichzeitig wertschätzen oder auch sympathisch finden müssen! Also denken und fühlen über einen anderen Menschen, nicht mit einem Menschen, wie mit Bedauern oder Mitleid – eine Gefühlsansteckung findet nicht statt. Narzisstische oder egoistische Persönlichkeiten, die ein übersteigendes Gefühl der eigenen Wichtigkeit haben (Bewunderung, Einzigartigkeit ..), haben in der Regel einen Mangel bzw. vollständiges Fehlen von Empathie.
Beim Sex versagt?
Ungern verwenden wir den Ausdruck, beim Sex versagt zu haben. Doch man könnte unter Empathie auch verstehen, wenn ein Beziehungspartner die Libidofähigkeit für den Moment verloren hat und die andere Beziehungsperson dies nicht nur authentisch wegsteckt, sondern „mit positiver Bestärkung (eventuell die Gründe dafür kennen)“ wirklich versteht. Über die Empathiefähigkeit kann also eine Brücke der Sympathie geschaffen werden, was den natürlichen sexuellen Leistungsdruck sinken lässt.
Empathie früh unterstützen
Für Eltern bedeutet das, dass sie ihre Kindern früh bestimmte moralische Werte vermitteln, wenn beispielsweise Kinder andere Kinder mit ihrem Verhalten verletzen. Denn früh entwickeln Kinder eine empathische Fähigkeit, wenn andere verletzt werden. Dennoch können Kinder, die etwas bestimmtes haben wollen, selbst verletzend in Aktion treten. Erziehungspersonen sollten daher unbedingt korrigierend und erklärend eingreifen. Desweiteren werden andere Kinder durch die Beobachtung bei der moralischen Erziehung dazu lernen.
Kennengelernt und Werbung?
Auch wenn Sie nicht jeden Tag als Person glänzen können (kraftlos, erschöpft ..), so sollten Sie sich als Person dennoch in Erinnerung rufen, dass Sie sich selbst bekräftigen können, sich selbst unterstützen können und motiviert sind ein besserer Mensch zu werden (Eigenentwicklung). Dies ermöglicht Ihnen „Selbstbewusst und mit Selbstwertgefühl“ die andere Beziehungsperson auch während der Beziehung immer wieder als Person zu überraschen bzw. zu bestätigen, das die Entscheidung – Sie als Partner zu haben – die richtige Wahl war. Mit Werbung ist in diesem Zusammenhang das Produktversprechen, dass Sie vor Beginn der festen Beziehung indirekt für sich und den anderen Partner gegeben haben gemeint.
Die „Beziehungswerbung“ ist in diesem Sinne nicht mit der „Anwerbung“ wie mit großen Geschenken oder Ähnliches zu verwechseln.
Wo bleibt der Humor beim Sex?
Und zum Schluss sollte natürlich eine Brise Humor nicht vergessen werden. Auch wenn bei sexuellen Phasen ein Lachen, ein rumalbern, ein liebevolles Necken nicht immer passend sind, so gibt es dennoch Momente, wo Sie gemeinsam mit Ihrem Partner lachen sollten und auch wirklich können.
Denn Lachen stimmt Sie erstens „positiv aufeinander ein“ und zweitens wird der Leistungsdruck bei beiden Partnern reduziert, als auch die Sympathie immer wieder aufs Neue bekräftigt.