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Selten führt ein Streit zum Abbruch einer Beziehung. Es sind vielmehr mehrere Konfliktaustragungen, die zu Trennungen beitragen. Streitigkeiten können dabei schon bei leichten Provokationen (Vorgangsäußerung) oder aus der Verletzung der Person ausgelöst werden (Erwartungsenttäuschung, Interessenverletzung, Identitätsbedrohung ..).

1. Mit einem Tiefschlag auf Ihre Geliebte / Geliebten

Wenn der Partner „rot“ sieht, ist der einfachste Weg in dort zu verletzen, wo es am meisten weh tut. Der Tiefschlag kann dabei „direkt oder indirekt“ demonstriert werden. Nicht selten kommt es dabei zu gewalttätigen Übergriffen (Eskalation). Und nicht weniger selten fließen dabei „Tränen“. Wohlgemerkt können die Rollen von Akteur (Handelnder) und Provokateur (bewusst oder unbewusst provoziert die Person die andere Person) sich abwechseln.


Merke:

  • Vermeiden Sie einen Tiefschlag, die Ihren Partner sogar seelisch erschüttern kann.
    (Parnterdiskrimimierung)
  • Vermeiden Sie auch die Suche nach Ersatz-Konflikten bzw. dem Ärger Luft machen!
    (Sportveranstaltungen, Party, unbeteiligte Personen im öffentlichen Leben ..)

2. Bleiben Sie konzentriert

Wenn Sie streiten, dann über die „jetzige Konfliktaustragung“, um diese zu lösen! Sie müssen den Konflikt nicht „Jetzt und Heute“ lösen. Doch beide Partner können sich vornehmen, den Konflikt zeitnah lösen zu wollen. Vermeiden Sie auch Vergleiche aus der Vergangenheit. Zum Beispiel verlässt ihr Partner ohne Sie und ohne Erklärungen frühzeitig die Party oder beachtet Sie auf der Party überhaupt nicht, im Gegenzug dazu führen Sie den Kampf weiter und helfen beispielsweise nicht bei der Hausarbeit oder blamieren Ihren Partner auf einer anderen Party. Auch wenn es öfters anstrengend sein kann, versuchen Sie Ihre Emotionen zu dämpfen, damit Sie die Situation und das aktuelle Problem leichter erkennen und damit zur Lösung gelangen. Denn Ziel soll es sein, zukünftige und ähnliche Streitigkeiten erst gar nicht entstehen zu lassen.


Merke:

  • Konzentriert und gemeinsam das „Problem“ zum nahe liegenden und passenden Stimmungs-Zeitpunkt klären. Es muss nicht am gleichen Abend regelrecht „ausgetragen“ werden.
  • Lassen Sie es nicht zu sogenannten Problempaketen kommen
    (Probleme, Enttäuschungen, Ärger im Paket sammeln, die nie zu einer Lösung gefunden haben. Jedoch auch nicht wegen jedem Mini-Problem alles klären wollen.)
  • Bekannte und wiederholte Probleme erfordern andere Lösungsmöglichkeiten.
    Zum Beispiel: durch externe Beratungsstellen

3. Erinnern und Anmelden warum man überhaupt streitet

Oft vergessen Partner, besonders mit sogenannten Problempaketen die Gründe ihrer Konflikte und neigen dazu Dinge sogar zu pauschalisieren. Denken Sie daran, dass es um die Lösungen wegen geht.


Merke:

  • Provokationen oder Angriff vermeiden.
  • Reflexartige Schutzsuche, wenn alles dem anderen Partner zugeschrieben wird.
  • Machen Sie aus einem Problem → kein Schlachtfeld!

4. Kuss und Make-up-Strategie

Für die einen unverzichtbar, für die anderen eine Show und für die anderen wiederum unvorstellbar. Egal wie wütend oder tobend Paare streiten (Eskalationsphase), nach einem frischen Kampf umarmen und küssen sich beide (Entspannungs- und Erholungsphase). Abhängig vom Typus verläuft die „Kuss und Make-Up-Strategie“ anders. Diese Strategie signalisiert bei den meisten Paare, dass man sich wieder lieb haben will, auch wenn es nicht zu einer Abschlusslösung gekommen ist. Doch Vorsicht!
Zu stark und zu häufig aufgetragen kann die Kuss-und-Make-up-Strategie andere Probleme signalisieren, indem beispielsweise tiefe partnerschaftliche Probleme kaschiert werden wollen.


Merke:

  • Regelmäßige Streitentschärfung oder Rettungsversuche mit Sex, löst keine Probleme.
  • Nur bei „kleinlichen“ Streitigkeiten kann Sex haben, als Katalysator für Positives wirken.

5. Erkennen und Ehrlichkeit

Die Trennlinie, wann eine Partnerschaft mehr von problematischen Gemeinsamkeiten gefolgt ist und wann mehr von persönlicher Erwartungshaltung (Ego), ist für den einzelnen manchmal nicht erkennbar. Daher ist es ratsam sich selbst zu überprüfen und sein vermeintlich gedachtes Unglück oder die eigenen Schwächen nicht beim anderen Beziehungspartner zu suchen beziehungsweise auszutragen. Auch können sich Einstellungen, Werte, Ziele.. (persönliche Entwicklung) im Laufe des Lebens ändern.


Merke:

  • Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie beeinflussen können → Ihr eigenes Verhalten.
  • Lassen Sie vom Partner los, anstatt verzweifelt Dinge zu ändern, die Sie nicht ändern können.

Buch: Streit, von Rainer Wimmer, Gisela Zifonun, Bruno Strecker, ISBN 3-8233-4839-6
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Fotograf: klapeg, Titel: Nicht neu,nicht schwer,aber..., Beschreibung: Pusteblüsche, URL: http://piqs.de/fotos/61416.html, Some rights reserved. CC-Lizenz (BY 2.0)