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Die Unternehmenskultur ist ein Wertesystem von:

  • Verhaltensnormen, Regeln (Rituale)
  • Denk- und Handlungsweisen
  • Wertevorstellungen (Überzeugungen)
  • Geschichten/Legenden (prägend über Generationen)

Dabei unterscheidet sich die Unternehmenskultur zu anderen Kulturen, Gruppen oder Unternehmen. Die klare und eindeutige Vorbildfunktion des Managements ist dabei eine zentrale Rolle bei der Förderung / Herausbildung der Unternehmenskultur und hat prägenden Einfluss auf die Unternehmenskultur. Je größer ein Unternehmen ist, je mehr Mitarbeiter ein Unternehmen beschäftigt, desto größer ist die Eigendynamik in der Unternehmenskultur und um so wichtiger ist die Übereinstimmung der: » Corporate Identity und der Unternehmensphilosophie.

Unternehmensphilosophie

Ausgangspunkt des wirtschaftlichen Handelns in einem Unternehmen ist die Unternehmensphilosophie und hat Einfluss auf die Unternehmenskultur. Die Unternehmensphilosophie kann als eine globale Weltanschauung des Unternehmens gesehen werden.

Die Ziele einer Unternehmensphilosophie:

  1. Positionierung des Unternehmens in der Branche und im gesellschaftlichen Umfeld
  2. Die Offenlegung von Werten/Normen und die Ziele des Unternehmens

Formalziel

Grundlinie des unternehmerischen Handelsziels.
[ „Was wollen wir eigentlich?“ ]
Zum Beispiel: Wir wollen die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter in Deutschland sichern.

Sachziel

Realisierung des Formalziels [ der Aufgabe ]
→ eindeutige Handlungsalternativen definieren [ Umsetzung ]

Unternehmensleitbild

Das Unternehmensleitbild dient dazu, die in der Unternehmensphilosophie verankerten Werte und Normvorstellungen des Top Managements in Form von Unternehmensgrundsätzen festzuschreiben und diesen Werten einen stärkeren Ausdruck zu verleihen. Das Leitbild ist dabei der Handlungsrahmen und die Handlungsperspektive für Entscheidungen auf allen Führungsebenen. Dabei strebt das Unternehmensleitbild einen zukünftigen Zustand in der Zukunft an und muss nicht immer der aktuellen Realität entsprechen.

Die vier Funktionen eines Unternehmensleitbildes

Orientierungsfunktion

Mitarbeiter kennen die Ziele der Organisation und können diese als Orientierungspunkte für ihr Handeln nutzen.

Motivationsfunktion

Mitarbeiter sollen einen Sinn in Ihrer täglichen Arbeit sehen – wirkt unterstützend und fördert den Aufbau der intrinsischen Motivation.

Legitimationsfunktion

Zur Rechtfertigung bestimmter Entscheidungen kann das Leitbild herangezogen werden.

Integrationsfunktion

Das Leitbild soll ein Gefühl der Zusammengehörigkeit erzeugen → Wir-Gefühl.

Ein erfolgreiches Leitbild wird nicht allein durch das Management formuliert, vielmehr sollten nach Möglichkeit auch die Mitarbeiter und deren Meinungen berücksichtigt werden, die zum innerbetrieblichen und dem wirtschaftlichen Erfolg beitragen. Dies kann durch den Einsatz einer Projektgruppe oder regelmäßige Treffen zwischen der Geschäftsleitung und den Mitarbeiter erfolgen. Werden die Mitarbeiter und Führungskräfte des Lower-Managements nicht in den Prozess der Leitbildgestaltung einbezogen, wird das Leitbild den Ansprüchen nicht gerecht und scheitert.

Beispiele von Implementierungsmaßnahmen zur Umsetzung des Unternehmensleitbildes:

  • Informations- und Schulungsmaßnahmen
  • Betriebsversammlungen
  • Teamsitzungen, Intranet, Aushänge, Berichte in Hauszeitungen oder Rundschreiben
  • Die Anwendung dieser Grundsätze, setzt das bewusste Vorleben durch die Führungskräfte voraus
    im Sinne von Corporate Identity
    Corporate Identity (CI) = ist die unverwechselbare Persönlichkeit einer Organisation und ist ein Fachgebiet des Marketings. Die Gliederung von der CI erfolgt in:
    1. Corporate Behavior = Verhalten der Orga gegenüber seinen Mitarbeitern und Umwelt
    2. Corporate Communications = alle kommunikativen Äußerungen
    3. Corporate Design = von der Orga geschaffene Artefakten wie zum Beispiel: Hausfarbe, Typographie (Schrift), Internetauftritt, Prospekte, Produktgestaltung, architektonische Gestaltung (Räume, Gebäude), Fuhrpark an Fahrzeugen ..

Voraussetzungen für ein Unternehmensleitbild:

Vision

Perspektive, was in der Zukunft erreicht werden soll

Mission

Eigentliche Aufgabe zur Erreichung der Vision

Wertesystem

Erstellung von Grundsätzen mit denen die Vision erreicht werden soll

Ein Unternehmensleitbild gegliedert in 3 Teilen:

Präambel

Warum ein Leitbild geschaffen wird? = Um den Marktanteil erfolgreich zu halten, ist die Qualität der Produktion durch ein Qualitätssicherungssystem und die Intensivierung der Teamarbeit nachhaltig zu verbessern.

Kernleitbild

Durch Leitsätze weiter präzisieren: Relativ allgemeine Aussage, die dann durch die Leitsätze weiter präzisiert wird. Unsere Werte sind: Gewährleistung exzellenter Qualität, Einsatz modernster Technik und Technologie, Nutzung aller Ideen und Anregungen der Mitarbeiter, offene Informationspolitik, kundenorientierte Geschäftsprozesse

Leitsätze

Konkretisierung des Kernleitbilds, durch konkrete Orientierung. Expansion des Unternehmens und ein Marktanteil von 5% über den nationalen Markt hinaus, Arbeiten mit Zielvereinbarungen, Förderung der Mitarbeiter durch Qualifizierung und Aufstiegschancen

Top-Down ( von oben nach unten )

Top-Down (von oben nach unten) beschreibt einen hierarchischen Ansatz in der Unternehmensführung, bei dem Entscheidungen und Strategien von der obersten Ebene bis zur operativen Ebene kommuniziert und umgesetzt werden.

1. Normative Ebene 2. Strategische Ebene 3. Operative Ebene
Geschäftsführung, Management
[ Vision, Mission ]
Führungskräfte:
Zielvorstellung planen, strategische Ziele ableiten
Mitarbeiter:
eigentliche Leistungserstellung, Abgleich der Prozessziele mit den strategischen Zielen

Beispiel:
Top-Down ( von oben nach unten )

  1. Normative Ebene
    Die Geschäftsführung eines E-Bike-Herstellers legt eine Vision fest, die besagt, dass das Unternehmen bis 2020 führend im Bereich nachhaltiger Mobilität durch innovative E-Bike-Lösungen sein möchte. Die Mission könnte lauten: „Wir möchten umweltfreundliche und benutzerfreundliche E-Bikes anbieten, die das Radfahren für alle zugänglich machen.
  2. Strategische Ebene
    Die Führungskräfte des Unternehmens planen strategische Ziele, wie z.B. die Einführung einer neuen E-Bike-Modellreihe innerhalb der nächsten zwei Jahre, die speziell auf städtische Pendler ausgerichtet ist. Sie setzen sich auch das Ziel, den Marktanteil im Bereich E-Bikes um 20 % zu erhöhen und die Produktionskosten durch effizientere Herstellungsverfahren um 10 % zu senken.
  3. Operative Ebene
    Die Mitarbeiter in der Produktentwicklung arbeiten an der Konstruktion und dem Design des neuen E-Bike-Modells, während das Marketingteam Kampagnen plant, um potenzielle Kunden über die Vorteile des neuen Modells zu informieren (z.B. Umweltfreundlichkeit, Kostenersparnis beim Pendeln). Der Abgleich der Prozessziele mit den strategischen Zielen erfolgt durch regelmäßige Meetings und Berichte, um sicherzustellen, dass die Entwicklungszeitpläne mit den Verkaufszielen übereinstimmen.

ps.
Dieser Artikel wurde 2010 erstmalig auf unserer anderen Webseite veröffentlicht.

Hinweis:
Dieser Artikel wurde 2010 erstmalig auf unserer anderen Webseite veröffentlicht.
Allgemeine Quellen:
Personalmanagement, Alexander Haubrock, Sonja Öhlschlegel-Haubrock, 2.Auflage 2009, ISBN 978-3-17-20766-0
M + S Verlag, Werbung in Theorie und Praxis, 5.Auflage 2000 ISBN 3-930465-00-0
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