Der Marktmechanismus durch Angebot und Nachfrage wird mit dem Modell „vollkommener Markt“ versucht zu erklären, eine Konstruktion, die in der Realität nicht vorkommt. Diese Modell besagt, dass die Nachfrager beweglich in ihren Entscheidungen sind und alle Güter in Preis und Qualität gleich sind.
Zusätzlich müssen bestimmte Homogenitätsbedingungen erfüllt sein, um einen vollkommenen Markt zu gewährleisten. Dazu gehören unter anderem:
Voraussetzung für einen vollkommenen Markt
folgende Homogenitätsbedingungen
Vollständige und gleiche Markttransparenz und Marktvoraussetzung schaffen .. .
(Homogenität = gleich, einheitlich; Heterogenität = unterschiedlich)
- Alle Güter sind vollständig substituierbar (ersetzbar, austauschbar)
Wenn beispielsweise die Butter im Sortiment nicht mehr angeboten wird oder zu teuer ist, kann auf das Ersatzgut Margarine zurückgegriffen werden. Bei den Treibstoffen wie Benzin und Öl, wird es dagegen schon schwieriger. - Personelle Gleichartigkeit
Das heißt: Der Käufer bevorzugt niemanden, nur weil er den Verkäufer kennt oder das Geschäft seinem Nachbar gehört. - Sachliche Gleichartigkeit
Das heißt: Die Güter, Produkte, Dienstleistungen sind in der Qualität, in der Verpackung, im Image, dem Service und Inhalt gleich und weisen somit keine Unterschiede auf. - Keine Räumliche und zeitliche Präferenzen
Das heißt: Alle Marktteilnehmer sind vollständig über das Marktgeschehen informiert (Preise, Produkte etc.). Bei einem Wechsel zu einem anderem Anbieter spielen Transaktionskosten (Transportkosten, Tauschkosten, sonstige Kosten) keine Rolle. Es gibt keine Preisunterschiede, ob Sie das Fahrzeug im Norden Deutschlands oder im Süden Deutschlands kaufen. Auch gibt es keine zeitliche Bevorzugung beim Kauf eines Produktes.
[ Punktmarkt = Entfernungen haben keinen Einfluss auf den Preis ] - Keine Marktzugangsbeschränkungen
Beispielsweise aufgrund mangelndem Kapital oder durch den Gesetzgeber werden bestimmte Markt-Eintritts-Voraussetzungen beschränkt (Zugangsbehinderung). Auch Patente und Preisabsprachen erschweren dem Wettbewerb den Markteintritt → Monopolstellung. Bestimmte Berufsgruppen müssen außerdem eine entsprechende Fach-Qualifikation nachweisen können. Auch gibt es keine Unterschiede in der Wahl des Standortes.
In der Realität sind diese Bedingungen jedoch selten vollständig gegeben, was dazu führt, dass Märkte oft von „unvollkommen“ geprägt sind (Imperfektion).
Ein vollkommene Markt (vollständige Markttransparenz von Angebot und Nachfrage) ist nur ein Modell. Sobald einer der oben genannten Homogenitätsbedingungen nicht erfüllt ist – ist der Markt „unvollkommen“. Vollkommen wäre der Markt, wenn viele kleine Anbieter mit entsprechend vielen kleinen Nachfrager tätig sind (vollständige Konkurrenz) und die Preise, Produktqualität identisch wäre. In der heutigen Zeitepoche haben wir unvollkommene Märkte! Einen vollkommenen Markt hatte man zu früheren Zeiten auf den Märkten → Polypol-Markt. Auch das Internet mit seinen Informationen kommt dem „vollkommenen Markt“ sehr nahe.
Verschiedene Marktformen
Polypol, Oligopol, Monopol
Polypol – Markt | Oligopol – Markt | Monopol – Markt |
Viele Anbieter und viele Nachfrager, Preise bilden sich auf Markt. [ Die Gewinnmaximierung kann bei einem Polypolist nur über die Absatzmenge erzielt werden, nicht aber über den Preis. Weil auf vollkommenen Märkten angenommen wird (vollkommene Konkurrenz), dass alle Unternehmen mit den dazugehörigen Wirtschaftseinheiten (Zulieferer, Rohstoffe) den gleichen Preis beziehen. |
Wenige Anbieter und viele Nachfrager. | Ein Anbieter und viele Nachfrager. Aufgrund der starken Marktposition, kann der Monopolist seinen Gewinn über den Preis bestimmen. |
Preistheorie
mit Angebotsüberhang, Nachfrageüberhang, Konsumentenrente, Produzentenrente, Mindestreis und Höchstpreis
Schritt 1 | Schritt 2 | Angebots- und Nachfrage- Überhang |
Konsumentenrente Produzentenrente |
Verschiebung der Angebotskurve |
Verschiebung der Nachfragekurve |
Mindest- und Höchstpreis |
Preisbildung am Markt?
Laut Markt-/Preismechanismus-Modell wird der Preis in Wechselwirkung durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Bei einem hohen Preis wird die Nachfrage sinken und kostengünstigere Anbieter würden den Preis unterbieten und möglicherweise leistungsschwache Unternehmen vom Markt verdrängen. Der Preissenkungsprozess würde solange erfolgen bis er sich dem Marktgleichgewicht/ Gleichgewichtspreis nähert und die angebotene Menge gleich der nachgefragten Menge entspricht → der Markt wird leergeräumt. Hingegen die Preise steigen, falls die Nachfrage das Angebot übersteigt. Wiederum erfolgt ein Anpassungsprozess bis zum neuen Gleichgewichtspreis.
Jedoch wird im Artikel « Preiselastizität, Angebot und Nachfrage? » unter anderem erläutert, dass beispielsweise bei der „unelastischen Nachfrage“ eine Preisänderungen (+) sich kaum auf die nachgefragte Menge ändert [ bsp.: lebensnotwendige Güter oder fehlende substitutive Güter ( Es sind keine 100% -igen Ersatzgüter vorhanden auf die man zurückgreifen kann. Öffentliche Verkehrsmittel können nur bedingt das Auto mit dem Treibstoff Benzin ersetzen. Eine Erhöhung der Benzinpreise haben kaum Auswirkungen auf die nachgefragte Menge, sodass die Benzinpreise weiter steigen können. ) ]. Hier erfolgt kein automatischer Preis-Anpassungsprozess durch Angebot und Nachfrage, da die Nachfrage trotz des höheren Preises nicht sinken kann.
Mögliche Faktoren die den Preis bestimmen
Auf Nachfragerseite |
Auf Anbieterseite |
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ps.
Dieser Artikel wurde 2010 erstmalig auf unserer anderen Webseite veröffentlicht.