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Die ABC Analyse oder Eisenhower-Prinzip nimmt eine Einteilung nach der relativen Wichtigkeit / Dringlichkeit vor. Dabei ist die ABC Analyse ein Praxis nahes Verfahren und wird als Entscheidungshilfe in allen Bereichen genutzt:

Materialwirtschaft [ Beschaffung und Lagerung von Materialien / Produkten ] abc analyse
Organisation [ ABC-Kunden ] abc analyse
Controlling [ Wie stark ist welcher Kunde / Produkt (ABC) am Umsatz bzw. am Deckungsbeitrag beteiligt? ] abc analyse
Zeitmanagement [ Dringlichkeit bei der Aufgabenerfüllung; Was erledige ich zuerst?
(sehr eilig, mittlere Dringlichkeit, weniger eilig) ]abc analyse

Diese Technik: ABC Analyse wird auch gerne bei Vorstellungsgesprächen abgefragt. Es kann mitunter die Frage gestellt werden, welche Werkzeuge Sie für Entscheidungsprozesse nutzen.

Die Aufteilung der ABC Analyse –
nach der wirtschaftlichen Wichtigkeit sortiert:

Nach der Wertigkeit sortiert
Materialien / Produkte / Kunden
In der Menge vorhanden: Bedeutend im Wert:
im Umsatz / den Kosten:

[ nicht zwangsläufig den höchsten Gewinn ]
A
sehr wichtig
Mengenanteil ca. 10 -20%
[ wertvolle Materialien / wichtige Kunden ]
Wertanteil ca. 60 – 85%
[ hohe Einzelkosten, dafür höchsten Umsatz ]
B
wichtig
Mengenanteil ca. 20 – 30% Wertanteil ca. 10 – 25%
C
weniger wichtig
Mengenanteil ca. 70 – 80%
[ Standardteile (Vorrat), weitgehend automatische Bestellhäufigkeit ]
Wertanteil ca. 5 – 15%

Vorsicht!

Die ABC Analyse bewertet nur die Materialien oder den einen Kunden, die für das Unternehmen die größte wirtschaftliche Bedeutung haben. Gleichwohl sind aber alle Materialien oder Kunden für den Unternehmenserfolg wichtig. C-Teile wie zum Beispiel Schrauben für eine Produktionsanlage haben zwar einen geringen Kostenfaktor, dennoch bleiben diese Schrauben für die Herstellung dieser Produktionsanlage weiterhin ein wichtiger Faktor und kann mit Verknüpfung der XYZ Analyse als C / X Produkt definiert werden.

Mit der XYZ Analyse kann die Regelmäßigkeit im Materialverbrauch bestimmt werden (Lagerdauer). Meist stammen diese Daten des Verbrauches aus einer vergleichbaren Periode (Vergangenheit/Verbrauchsstatistik) oder es werden für neue Produkte konkrete Mengen der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (u.a.Fremdbauteile) mittels der Bedarfsermittlung [ z.B.: Stücklistenberechnung, Teileverwendungsnachweis oder einzelner Kundenauftrag ] errechnet. Diese eindeutige vergangenheitsorientierte Bedarfsermittlung ist nur bei X-Artikel (konstanter Verbrauch) und Y- Artikel (relativ stabil) konstant zu errechnen. Sogenannte Z- Artikel sind bei der Bedarfsermittlung eher ungeeignet, da Z- Artikel im Verbrauch unregelmäßig erfolgen und damit unkalkulierbar sind. Um Z- Artikel im Verbrauch trotzdem bestimmen zu können, wird subjektiv geschätzt.

Bei der Ermittlung mit der XYZ Analyse kann die Kapitalbindung [ Kosten für das Lager, Kosten der Bestellung .. ] genauer bestimmt und die Lieferungen besser geplant werden [ Produktion, Endkunde ].
Auch wird die XYZ Analyse als RSU Analyse bezeichnet:1

  • regelmäßig, saisonal, unregelmäßig

XYZ Analyse im Detail

Teile Verbrauch: Vorhersage: Ermittlung:
X – Teile Verbrauch = regelmäßig
[ Vorrats-Beschaffung erfolgt regelmäßig (Just-in-Time-Lieferung) ]
Vorhersagesicherheit = hoch Verbrauchsstatistik / Bedarfsermittlung / Rechnung
Y – Teile Verbrauch = schwankend (saisonal) Vorhersagesicherheit = mittel Verbrauchsstatistik / Bedarfsermittlung / Rechnung
Z – Teile Verbrauch = unregelmäßig
[ Vorrats-Beschaffung erfolgt fallweise (Einzelbeschaffung) ]
Vorhersagesicherheit = niedrig Schätzung

Das Pareto-Prinzip
Ein Prinzip, zur Unterstützung und Festlegung von Prioritäten

Entdeckt wurde das Pareto-Prinzip von dem Italiener Vilfredo Federico Pareto (Ingenieur, Ökonom und Soziologe), der im 19.Jahrhundert feststellte, dass 80 Prozent des Vermögens sich in Händen von 20 Prozent der Bevölkerung befindet.2

Pareto-Prinzip im Verhältnis zu Problemen und Ursachen


Die Regel == 80/20 sagt aus, dass 80% der Probleme lediglich auf 20% der Ursachen zurückzuführen sind

Pareto-Prinzip im Verhältnis zu Ertrag und Aufwand


Die Regel == 80/20 sagt aus, 80% des Ertrages werden durch 20% Aufwand (Personal) bewirkt

ps.
Dieser Artikel wurde 2011 erstmalig auf unserer anderen Webseite veröffentlicht.

Hinweis:
Dieser Artikel wurde 2011 erstmalig auf unserer anderen Webseite veröffentlicht.
Allgemeine Quellen:
1 Material- und Logistikmanagement, 2.Auflage 2001, S. 77, Gerd Schulte, ISBN 3-486-25458-8
2 Praxishandbuch Mitarbeiterführung von Michael Lorenz / Ute Rohrschneider, 2.Auflage 2010, ISBN: 978-3-648-00334-3
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Fotograf: conwide.de