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Jagd auf Arbeitslose?

Es war schon immer der einfachste Weg die schwächsten Gruppen für die verschiedensten Probleme in einem Land verantwortlich zu machen. Historische Politikdarsteller würden den meisten deutschen Medien und Politikern für diese Propagandamaschinerie einen Orden verleihen. Doch auch unter der Bevölkerung ist ein Hauch von Sadismus, wenn immer wieder darauf verwiesen wird, wie schwer das eigenes Leid doch in der derzeitigen Arbeit wiegt, um dann argumentieren zu dürfen, dass alle Arbeitslosen selbst an der Arbeitslosigkeit schuld sind und diesen Arbeitslosen gleichzeitig alles zumuten. Im Irrglauben die eigene Steuerlast würde sinken, wenn es keine Arbeitslosen mehr geben würde, zeigt nur, dass die wenigsten Menschen ihr Land mit geführten Staatensystem verstanden haben, geschweige denn wirtschaftliche Zusammenhänge.


Als Denkanstoß zu verstehen: „Was würden die Menschen, die bei einer Arbeitsagentur angestellt sind, die privaten Arbeitsvermittler oder Arbeitnehmerüberlassungsunternehmen für Aufgaben übernehmen, wenn es keine Arbeitslosen mehr geben würde?“

System mit Gewinn (Profit)?

In einem Ziel-System von „Gewinn, Profit“ muss und wird es zwangsläufig solche Verlierer, wie unfreiwillige Arbeitslose geben. Dieses Profitsystem ist aber schon unter der arbeitenden Bevölkerung sichtbar, wo viele Millionen Einzelschicksale mit guter Berufsausbildung nahe an der Armutsgrenze (ca. 900 Euro/mtl. verfügbaren Einkomen) und weit über einer 40-Stunden-Woche hinaus arbeiten. Andere hingegen mit Leichtigkeit: 10.000 € /mtl. bei einer 35-Stunden-Woche verdienen (jeder vierte EU-Beamte). Der sichtbare Klassenkampf, für das Zwecksystem „Profit“ beginnt aber schon früher.


Politikdarsteller, die trickreich den einen oder anderen Prozentpunkt in der Arbeitslosenstatistik gesenkt haben und Arbeitslose als Werbeträger medienwirksam für ihre Zwecke nutzen, denken mehr über die Karriere nach, nicht aber über die langfristige Zukunft eines Landes bzw. der Welt.

Hexen verbrennen oder doch lieber die Guillotine?

Heutige Institutionen wählen mit den verschiedenen Werkzeugen die sanftere Methode und brandmarken Arbeitslose als faule Menschen, ja gar als die Schuldigen aller Probleme in einem Land. Dabei mischen sich unter diesen Personengruppen selbst Profiteure des Systems und sind stolz ihrerseits paar Euro Steuern am Finanzamt vorbeigemogelt zu haben oder ihr Geldkonto mit Schwarzerwerb aufpoliert zu haben (bsp. die sog. Stammtischredner).

Um von den gesellschaftlichen Tatsachen abzulenken, ja sogar das Volk bei Laune zu halten, wird die unterhaltsame und zum Teil zwangspflichtige Medienpräsenz installiert, die in der negativen Bürgerbildung ihr Übriges tut. Dafür werden beispielsweise gezielt jene Arbeitslose oder Schauspieler gesucht, die das Bild des dummen und faulen Arbeitslosen in der Meinungsbildung bestätigen. Ernstzunehmende und wirtschaftliche Probleme werden und können dadurch aber nicht gelöst werden. Doch die Schaffung von Feindbildern war schon immer der einfachste Weg, um von den wirklichen Problemen abzulenken. Nach unseren Kenntnissen werden aber auch folgende Armutsmenschen [ Niedriglöhne, MiniJobs, Arbeitslose, Praktika, Saisonarbeiter .. ] automatisch an die Grenzen stoßen (physisch und psychisch). Gleichzeitig können diese Berufsgruppen später, aufgrund ihres Einkommens, auch keine befriedigende Rente erzielen bzw. fallen wieder in das soziale Auffangsystem. Wer aber ursächlich für das ganze Dilemma zuständig ist, danach stellt niemand die Frage.

2,5 Prozent jährliches Wachstum gefordert?

Die wenigstens Menschen wissen, dass Europa mit seinen Ur-Grundregeln so aufgebaut ist, dass eine jährliche 2,5% -ige Wachstumsrate stattfinden muss, um das derzeitige System einigermaßen aufrecht zu halten.

Anders ausgedrückt:

  • Jeder Mensch muss jährlich 2,5% mehr leisten
  • Jedes Unternehmen muss jährlich 2,5% mehr leisten
  • Jeder Bürger muss jährlich 2,5% mehr konsumieren

Mehr heißt hier – zusätzlich zu der bisherigen Leistung! Ein System, wo das „Konsumieren als Notwendigkeit zur Erhaltung des Systems“ gelehrt und gelebt wird, wird niemals den Frieden, einen Fortschritt oder eine Balance zwischen Menschen, Tieren und Umwelt erreichen. Instrumente wie Leasing- und Finanzierungsverträge sowie andere Maßnahmen eines Landes sollen den destruktiven „Boom“ unterstützen.

Arbeitslosigkeit wird mich nie treffen?

Auch wenn sich viele vor der Arbeitslosigkeit geschützt fühlen, so sind diese heute schon betroffen. Leistungsdruck mit Leistungsverdichtung auf der Arbeit, persönliche Unzufriedenheit sowie zunehmender, wenn auch versteckter Krankheitsstand oder die Begegnung von unfreundlichen Menschen. Die, die sich vor der Arbeitslosigkeit noch sicher fühlen, wollen sich nicht mit dem Thema Arbeitslosigkeit bzw. mit der eigenen Volkswirtschaft beschäftigen. Wir würden gerne den Optimismus teilen, doch kommen wir legal nicht an das Opium ran, um die Dinge anders zu betrachten. Denn auch das Land USA, als das Vorbild vieler Politiker und Reisende, hat eine Arbeitslosenquote von 25 Prozent. Von heute auf morgen leben die Menschen – umgeben von Reichtum – auf der Straße. Deutschland, als das 51. Bundesstaat geführt von großteils therapiebedürftigen Personen (siehe deutsche Regierung) will einfach nicht dazulernen.


Alle Menschen sind gefragt Lösungen zu bringen – falls eine friedliche Lösung gefunden werden will. Vorab gilt es aber, die Fakten zu kennen, bevor aus Antwortlosigkeit Sündenböcke gesucht werden. Wir wissen zwar, wem solch destruktives Denken hilft, doch stellen Sie sich selbst die Frage: Hilft es einem Land, Sündenböcke jeden Tag aufs Neue zu finden? Hilft es Ihnen aktuell weiter oder sogar Ihren Kindern?
Unternehmen entwickeln sich, wenn Störgrößen beachtet werden. Der Vorteil dabei ist, dass neue Denk- und Verhaltensweisen entstehen. Jedoch finden keine neuen Entwicklungen statt, wenn eventuelle Störgrößen nur weg-gedacht/ignoriert/weg-geredet .. werden. Die Störgrößen werden bleiben, werden sich sogar vergrößern bzw. finden woanders ihre Entfaltung. Systemprobleme in einem Land dürfen niemals ignoriert werden.

Kritiker, die gegen den Sozialgedanken sind?

Die Arbeitslosen und alle Unternehmensbereiche die vor- und nachgelagert sind [ Arbeitsagentur (mit den unterschiedlichsten Berufsbildern), Weiterbildungsinstitute (Fördermaßnahmen, Bildungsträger) .. ], würden die Straßen bevölkern – ganz nach dem märchenhaften Vorbild der USA oder anderen Ländern. Die Bundesrepublik Deutschland hat sich mit dem Stabilitätsgesetz von 1967 was dabei gedacht, als es den „Sozialgedanken“ installiert hat → nicht zu verwechseln mit einem Sozialsstaat. Denn es war damals schon bekannt, dass Ungleichheiten aus dem kapitalistischen System entstehen würden. Verkauft wurde dieser Sozialgedanke natürlich anders (Neu-Etikettiert), weil die Bürger aus den negativen Erfahrungen der Kriege und der Weltwirtschaftskrise (1929) weniger auf die Idee kommen sollten, dass auch die deutsche Politik dem amerikanischen Bewusstsein folgt bzw. an „kapitalistische Grundprinzipien“ festhält.

Kein Steuerzahler [ Bürger ] wird daher in den Genuss der Steuerersparnis kommen, falls der „kleine Sozialgedanke“ in der Bundesrepublik Deutschland abgeschafft werde. Die wirtschaftlichen Probleme und die Kostenverursacher sind woanders zu finden, nicht aber bei den Arbeitslosen. Arbeitslosigkeit ist und bleibt im Sinne der Wirtschaft ein natürliches Gesetz (Folge) des Kapitalismus.

Die Welt ist im 21.Jahrhundert angekommen, ist es da nicht höchste Zeit die mittelalterlichen Vorstellungen zu beenden und Raum für neue Ideen zuzulassen? Angefangen von neuen Arbeits- und Lebensmodellen bis hin zu Änderungen von globalen wirtschaftlichen Missständen wie:

  • Subventionen für die Lebensmittelindustrie und für die Kernkraft-Energiekonzerne
    [ Zerstörung der Lebensgrundlage durch Überflutung von billigen Export-Produkten und dem gleichzeitigen Import-Schutz durch hohe Zollschranken; Zerstörung von Forschung und Aufbau von alternativen Energien ]
  • Zerstörungen von lebenswichtigen Anbauflächen zur Produktion des Treibstoffes BioSprit, Palmöl, Sojaöl
    [ Zerstörung der Lebensräume (Regenwald, Tier, Mensch), allgemein der Umwelt ]
  • der Konsumzwang zur Steigerung und Erhaltung des Bruttoinlandsprodukt
  • Spekulations-Futzis an der Börse
    [ verantwortlich für Armut und weltweite Krisen ]
  • Staatsanleihen
    [ früher zur Kriegsfinanzierung, heute für den Schuldenaufbau ]
  • moderne Sklavenarbeit weltweit / Industrie- Dienstleistungssektor (Arbeit, Rohstoffe, Lebensmittel)
    [ Weg-Werf-Menschen ]
  • Allgemeines Geldsystem
  • und und ..

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ps.
Dieser Artikel wurde 2012 erstmalig auf unserer anderen Webseite veröffentlicht.

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Dieser Artikel wurde 2012 erstmalig auf unserer anderen Webseite veröffentlicht.
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